Grenzach-Wyhlen Vollaushub hat begonnen

Die Oberbadische
Das belastete Erdreich wird in gasdichten und havariesicheren Spezialcontainern zumeist per Schiff zu den Bahnterminals in Muttenz und Weil am Rhein transportiert. Foto: zVg/Pressefoto Roche Foto: Die Oberbadische

Keßlergrube: Schiffe bringen Container mit belastetem Erdreich zu Bahnterminals

Die Sanierung des Roche-Teils der früheren Keßlergrube ist einen großen Schritt weiter: Vor wenigen Tagen hat der eigentliche Vollaushub der Bodenaltlast begonnen, wie die Roche gestern mitteilte.

Grenzach‐Wyhlen. Seit Spätsommer 2015 laufen auf dem Gelände von Perimeter 1/3-Nordwest der Altablagerung die Vorbereitungsarbeiten für die eigentliche Sanierung. Ende Oktober begann der Probebetrieb in der schallgedämmten und luftdichten Einhausung (wir berichteten). Ende der vergangenen Woche ist der Normalbetrieb gestartet. Die Sanierungsarbeiten dauern voraussichtlich bis ins Jahr 2020.

Der Aushub in der Einhausung wird etappenweise in den drei Baufeldern Nord, Süd und Mitte durchgeführt. Der Probebetrieb begann Ende Oktober. Dabei wurden die Abläufe, die Hallenfunktionen wie etwa die Lüftungsanlage sowie die Spezialanlagen, darunter die diversen Schleusen, im Betrieb getestet und laufend optimiert. Dabei ging es noch nicht um die eigentliche Aushubtätigkeit, sondern um die Angewöhnung des technischen Teams mit der neuen Arbeitsumgebung, hält Roche in einer Pressemitteilung fest

Ende der vergangenen Woche ist der reguläre Sanierungsbetrieb im Baufeld Nord gestartet. Das belastete Erdmaterial wird dabei ausgehoben, in havariesichere und luftdichte Spezialcontainer gefüllt und über spezielle Schleusenanlagen, welche auch mit einer Waschvorrichtung ausgerüstet sind, aus der Halle ausgeschleust.

Für den Abtransport der Behälter werden Rheinschiffe eingesetzt, welche die Rheinhäfen Auhafen (Muttenz) sowie Weil am Rhein anfahren. Dort erfolgt eine Umladung auf die Bahn, welche das belastete Erdreich zu den thermischen Entsorgungsanlagen bringt.

1800 Quadranten

Nachdem das Baufeld Nord vollständig ausgehoben ist, soll die Baugrubensohle in diesem Bereich intensiv beprobt und nach analytischer Bestätigung des Erreichens der Sollwerte (möglichst komplette Entfernung der Belastungsquelle) mit sauberem Bodenmaterial (beispielsweise aus Rheinauskiesung oder Steinbruch) rückverfüllt werden.

Die im März 2016 abgeschlossene Rasterbeprobung ermöglichte es, die räumliche Verteilung von Materialtypen und Schadstoffen engmaschig und dreidimensional zu ermitteln, heißt es in der Pressemitteilung. Die gewonnenen Daten gestatteten nun, die Aushublogistik und -menge optimal zu steuern. So sei es möglich, rund 1800 Quadranten auf Basis ihrer jeweiligen spezifischen Schadstoffdeklaration auszuheben und das Aushubmaterial in die jeweils geeignete thermische Entsorgungsanlage zu bringen.

Schutzmaßnahmen

„Mensch und Umwelt sowie die Arbeitssicherheit genießen bei uns höchste Priorität. Ein ausgeklügeltes Schleusensystem zum Ein- und Ausschleusen von Personal, Geräten und Material schützt die Mitarbeitenden und verhindert Emissionen in die Umwelt“, wird Richard Hürzeler, Gesamtprojektleiter der Sanierung von Perimeter 1/3-Nordwest und globaler Roche-Verantwortlicher für Altlasten, in der Mitteilung zitiert. Weiter seien alle innerhalb der Sanierungshalle im Schwarzbereich eingesetzten Maschinen gegen die Folgen allfälliger Explosionen verstärkt worden und mit einer Pressluftanlage zur Atemluftversorgung der Fahrer ausgestattet. Die Sanierungsarbeiten im so genannten „Schwarzbereich“ würden so weit wie möglich maschinell ausgeführt, betont Roche. Die Einsatzzeiten der Mitarbeiter für manuelle Tätigkeiten würden auf ein Minimum reduziert und erfolgten dann, wenn nötig, in Schutzanzügen und mit Atemschutzgeräten (Helmhauben mit Druckluftversorgung über Schlauchleitung), heißt es abschließend.

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