Die Tatsache, dass Bussarde ihre Brut verteidigten, sei im Grunde „relativ normal“. Krause hat nach eigenem Bekunden schon mehrfach die Probe aufs Exempel gemacht und ist im genannten Bereich bei Wyhlen am Rhein entlanggelaufen – zur Sicherheit mit einem Fahrradhelm auf dem Kopf. „Und nichts passierte. Ich habe es nie geschafft, angegriffen zu werden“, sagt er.
Bereich meiden? "Nicht nötig"
Soll man den Bereich zwischen Südstraße, „Schacht“ und Rheinufer in der nächsten Zeit am besten gänzlich meiden? „Das ist nicht nötig“, bekräftigt der engagierte Naturschützer, der jedoch zu einer gewissen Umsicht rät. „Einfach nicht stur und mit starr nach vorne gerichtetem Blick auf etwas zurennen“, sagt Krause, „dann sollte eigentlich nichts passieren.“
Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, sollte nach Ansicht von Krauses Vorstandskollegin Irene Blaha derzeit lieber woanders joggen und im Bereich des Wyhlener Rheinufers besser nur spazieren gehen.
Die bewachte Brut dürfte bald flügge werden
Allzu lange dürfte die potenzielle Gefahr allerdings nicht mehr fortbestehen. Grund: Bussarde – die zwar nicht vom Aussterben bedroht, aber dennoch geschützt sind – legen normalerweise zwischen März und April ihre Eier und brüten diese etwa einen Monat lang aus. Nach rund 40 Tagen verlässt die Brut dann das Nest.
Boris Krause geht daher davon aus, „dass sich das Thema in einer oder zwei Wochen erledigt hat“. Denn dann sollte der Flattermänner-Nachwuchs flügge geworden sein. Die fürsorglichen Eltern seien dann zumeist wieder weniger auf Krawall gebürstet.