Abwärmenutzung erweitern
Ganz großes Potenzial bietet die Abwärmeauskopplung bei DSM in Grenzach, aber auch bei Evonik in Rheinfelden. Eine Machbarkeitsstudie von Energiedienst ermittelt gerade das Potenzial, von Rheinfelden nach Wyhlen in Verbindung mit Kapellenbach-Ost und den Energieprojekten rund um das Kraftwerk in Wyhlen eine Verbindungswärmeleitung zu erstellen, die mit einer Stichleitung plus Übergabepunkten das Gebiet von Wyhlen bedienen und via Grenzach dem Wärmenetz bis zum Hörnli führen könnte. Der Landkreis will hier ein Verbundprojekt von Rheinfelden über Grenzach-Wyhlen – via Riehen – nach Weil und Lörrach aufstellen. Hier führt der Landkreis derzeit Gespräche, um einen Förderantrag für eine Machbarkeitsstudie zu stellen.
Weiteres Vorgehen
Bürgermeister Benz will zunächst den Fokus auf die beiden bereits bestehenden Nahwärmenetze legen lassen. Kommunale Gebäude wie das Haus der Begegnung und die Zielmattenhalle werden ja bereits mit heißem Dampf von DSM versorgt. Hier sieht Benz noch großes Erweiterungspotenzial – unter anderem in Richtung Emilienpark, der noch ein altes Blockheizkraftwerk betreibt.
Benz zufolge sollen so sukzessive „Inseln“ entstehen, die sowohl inner- als auch interkommunal schrittweise miteinander koppelbar wären. „Aber dazu muss sich die Förderkulisse von Bund und Land verbessern“, legte der Rathauschef im Gemeinderat nach, „denn ein Nahwärmenetz kann keine Kommune alleine finanzieren.“ Die große Politik dürfe mit Blick auf die ambitionierten Klimaziele nicht nur „Sonntagsreden halten“. Grenzach-Wyhlen biete jedenfalls sehr gute Voraussetzungen, um diese Ziele tatsächlich zu erreichen. „Aber es gibt eben keine Investoren, die von sich aus kommen und sagen: So, ich baue hier jetzt ein Nahwärmenetz“, warnte Benz vor allzu großen Hoffnungen.