In seiner Grußbotschaft unterstrich André Hoffmann, welche Bedeutung alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (sozial, ökonomisch, ökologisch) und hier insbesondere die Umweltverträglichkeit und der Umweltschutz im gesamten Unternehmen zukämen. Denn Roche erbringe mit der vollumfänglichen Sanierung den Beweis, dass Nachhaltigkeit kein Lippenbekenntnis, sondern ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie sei.
Hohes Maß an Transparenz
Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer würdigte die Öffentlichkeitsarbeit, mit der Roche die Sanierung begleitete: „Über Jahre hinweg hat die Firma Roche die Bevölkerung regelmäßig über die Fortschritte der Sanierung informiert und damit ein hohes Maß an Transparenz geschaffen.“ Schäfer nannte beispielhaft das eigens eingerichtete – und von rund 7500 Gästen besuchte – Besucherzentrum zur Visualisierung des Projekts. Hinzu kamen regelmäßige Baustellentage, es gab einen Newsletter, eine eigene Internetseite und regelmäßige Pressemitteilungen und Medientermine.
Mit Gesetzen im Einklang
„Bereits zu einem frühen Zeitpunkt in der Projektierungsphase hat die Firma Roche zur Genehmigungsbehörde Kontakt aufgenommen. So konnte das Landratsamt seine Beratungsfunktion optimal erfüllen und die Vorstellungen der Firma Roche mit den gesetzlichen Anforderungen in Einklang bringen“, lobte Landrätin Marion Dammann die konstruktive Arbeit im Genehmigungsverfahren.
Bürgermeister Benz freute sich besonders darüber, „dass die Roche Pharma AG keine Kosten und Mühen gescheut hat, um ihren Teil der Keßlergrube komplett und nachhaltig zu sanieren.“ Er sei gespannt darauf, was „an dieser Stelle für künftige Generationen etwas Neues entstehen kann.“
Unfallfreie Bauzeit
Im Anschluss befüllten die Festredner eine Zeitkapsel mit zeitgenössischen Gegenständen (siehe gesonderten Artikel auf dieser Seite) und senkten diese auf dem sanierten Gelände in den Boden ab. Im Bagger saß – nach kurzer technischer Einweisung – Hagen Pfundner. Wie die gesamte siebenjährige Bauzeit selbst ging auch dieser Vorgang unfallfrei über die Bühne. Die Gäste spendeten kräftigen Applaus.
Rheinufer wird 2024 renaturiert
Wie Richard Hürzeler, Gesamtprojektverantwortlicher für die Sanierung der Keßlergrube und im Roche-Konzern globaler Verantwortlicher für Umwelt und Altlasten, darlegte, erfolgen nun der Rückbau aller Hallen und der gesamten technischen Infrastruktur. Danach werden die Asphaltflächen sowie die für das Projekt verlegten Rohrleitungen entfernt. Parallel dazu ist auch der Rückbau des temporären Schiffsanlegers vorgesehen.
Im Anschluss daran wird die gesamte Fläche profiliert und für eine Begrünung vorbereitet. Der Abschluss der gesamten Rückbauarbeiten erfolgt voraussichtlich im kommenden Frühjahr 2023. Aufgrund der anschließenden Vegetationsperiode kann die von Roche geplante Renaturierung des Rheinufers erst 2024 umgesetzt werden. Hürzeler erwartet, den Uferweg noch im gleichen Jahr wieder freigeben zu können. Das Rheinufer samt Aussichtsplattform und Flachwasserzone solle ebenfalls übernächstes Jahr fertiggestaltet sein.
Ein paar „Relikte des industriellen Zeitalters“ (Hürzeler) bleiben übrigens bewusst an Ort und Stelle. Ein Teil der zur Baustellenabsicherung nötigen Bohrpfahlwand etwa wird das Rheinufer abstützen und sichtbar sein. In welcher Form Roche die sanierte Fläche künftig nutzen werde, sei noch nicht spruchreif, sagte Hürzeler.
Zeitungen, Geld und ein Brief in der Zeitkapsel
Holger Büth, Kommunikationsmanager bei Roche, zeigte den zahlreichen Medienvertretern aus Deutschland und der Schweiz die Zeitkapsel, die nun im Boden schlummert. In der gravierten Edelstahlröhre finden sich unter anderem je eine Ausgabe der beiden örtlichen Tageszeitungen vom Freitag, ein kompletter Satz Euro-Münzen, ein gedruckter Newsletter, ein Jahresbericht, ein Baumpflanzset, ein Datenstick mit dem Bebauungsplan darauf, ein Tütchen mit Sonnenblumensamen und ein Brief an den potenziellen Finder der Kapsel. Dieser müsste allerdings viereinhalb Meter tief buddeln, um die Zeitkapsel zu bergen.