Grenzach-Wyhlen Wasserstoff-Anlage am Kraftwerk Wyhlen soll Labor bleiben

Rolf Reißmann
Die Arbeiten für die neue Zufahrt zur Wasserstoffanlage haben begonnen. Foto: Rolf Reißmann

Die Produktion von Wasserstoff am Kraftwerk hat erneut den Gemeinderat beschäftigt.

Erneut hat sich der Gemeinderat mit dem Ausbau der Wasserstofferzeugung am Standort des Wasserkraftwerks Wyhlen befasst. Zum Bebauungsplan wurden die Anregungen privater und öffentlicher Betroffener berücksichtigt, die im Rahmen der öffentlichen Anhörung eingegangen waren. Der Gemeinderat bestätigte den Satzungsbeschluss sowie die Einhaltung der örtlichen Bauvorschriften und stimmte der Vorlage zu.

Verschmutztes Wasser

Julia Messerschmidt von der Firma FSP Stadtplanung aus Freiburg erläuterte die in der jüngsten Stufe berücksichtigten Besonderheiten. Thema dieser Untersuchungen war unter anderem die Abwasserbeseitigung.

Ulrike Ebi-Kuhn (CDU) verwies auf die nach der Sandoz-Katastrophe von 1986 festgelegte Zurückhaltung eventuell verschmutzten Wassers. Dies werde auf jeden Fall sicher gestellt, gelte aber nicht nur für die neue Stufe dieser Wasserstoffproduktion, sondern für die Gesamtanlage. Wie Energiedienst diese Pflicht umsetze, sei nicht Aufgabe dieses Verfahrens, sondern werde für das gesamte Gelände umgesetzt. Auf jeden Fall werde weder Niederschlags- noch Prozesswasser unbehandelt in den Rhein abgeleitet.

Dazu werde ein Vorfluter mit reinigender Funktion für das gesamte Gelände gebaut. Weiteres Thema waren die vorgesehenen Nistmöglichkeiten für Fledermäuse. Dazu sei entschieden worden, nur eine Form solcher Behausungen zu verwenden. Zudem werde es weitere Öffnungen in den Gebäuden geben. Außerdem kam die Frage auf, welche Mengen Wasserstoff erzeugt werden sollen. Dass die Menge nicht für Großkunden reiche, erklärte Messerschmidt ebenso wie Bürgermeister Tobias Benz.

Technologie erproben

Trotz der Förderung durch den Bund bleibe die Anlage ein Labor, das der Technologieerprobung diene. Ob damit auch eine hiesige Tankstelle oder andere Kunden bedient werden könnten, stehe noch nicht fest.

Alexander Drechsle (FW) erkundigte sich erneut nach den Ausgleichsmaßnahmen für die Flächennutzung. Dazu verwies Messerschmidt auf den unbedingten Ausgleich, der bei eventuell anderer Nutzung bisher vorgesehener Flächen im vorgesehenen Gebiet Fallberg-Ost noch andernorts erfolgen müsse.

Eine weitere Änderung der ursprünglichen Planung gibt es laut Benz bei der neuen Straßenanbindung. Die nunmehr westlich der Umformstation abzweigende Zufahrtsstraße zum tieferliegenden Areal sei eine wesentliche Entlastung für die Anwohner. Energiedienst übernehme damit einen teuren und schwierigen Straßenbau.

  • Bewertung
    0

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading