Grenzach-Wyhlen „Wie selbstverständlich“ steht er da

Die Oberbadische
Große Freude über die Hugo-Häring-Auszeichnung, die von Beate Kromer-Piek vom BDA an Architekt Friedemann Roller (links) und Bürgermeister Tobias Benz überreicht wurde. Foto: Manfred Herbertz

Würdigung: Kindergarten „Löwenzahn“ erhält Hugo-Häring-Auszeichnung des BDA Hochrhein

Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen und Architekt Friedemann Roller haben für den Neubau des Kindergartens „Löwenzahn“ die Hugo-Häring-Auszeichnung des Bundes Deutscher Architekten (BDA) erhalten. BDA-Vertreterin Beate Kromer-Piek überreichte die renommierte Auszeichnung am Montagabend an Roller und Bürgermeister Tobias Benz.

Von Manfred Herbertz

Grenzach-Wyhlen. „Es war die richtige Entscheidung in einem langen Prozess“, sagte Benz im Rahmen der im kleinen Kreis vorgenommenen Preisverleihung. Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen hat die neue Kindertagesstätte am Standort des alten Kindergartens „Löwenzahn“ bauen lassen, der aufgrund seiner Bausubstanz nicht mehr zu sanieren war. Zwar verbanden Generationen von Grenzachern persönliche Erinnerungen mit dem alten Gebäude, doch es fiel trotzdem der Spitzhacke zum Opfer, um einem modernen, den heutigen Erfordernissen angepassten Kindergarten Platz zu machen.

Architektur greift Umfeld geschickt auf

Im Rahmen der Feierstunde überreichte Kromer-Piek von der BDA-Kreisgruppe Hochrhein die renommierte Auszeichnung an Bürgermeister Tobias Benz als Vertreter des Bauherren sowie an Architekt Friedemann Roller (Roller Architekten Breisach am Rhein und Kassel). Kromer-Pieck stellte in der Würdigung der Jury heraus, dass in einem heterogenen und topografisch anspruchsvollen städtebaulichen Umfeld der Neubau des Kindergartens auf eine äußerst überzeugende Weise für eine Klärung der städtebaulichen Gesamtsituation gesorgt habe.

„Wie selbstverständlich“ bette sich der neue „Löwenzahn“ in die Topografie und setze ein geschicktes räumliches Gegenüber zum oberhalb liegenden Friedhof von Grenzach. Durch die schwungvolle Fortführung des Baukörpers sei eine gelungene Wegeverbindung von Park, Spielplatz, Kita sowie Friedhof und evangelischer Kirche geschaffen worden. Die Außenspielfläche sei gelungen arrangiert und von prächtigen Bestandsbäumen gefasst.

Die grau changierende und rhythmisch gesetzte senkrechte Holzlattung der Fassade forme den Baukörper, schmiege sich in den Park und Landschaftsraum ein und sei optisch sehr ansprechend ausgeführt, schloss Kromer-Piek ihre Laudatio.

Besonderes Projekt an besonderem Standort

Es sei ein besonderer Standort, der im Spannungsfeld des alten Ortskerns zu sehen sei, ergänzte Bürgermeister Benz. Es sei der Gemeinde daher wichtig gewesen, hier große gestalterische Qualität zu schaffen. Das 5,7 Millionen Euro teure Projekt sei zunächst umstritten gewesen, räumte Benz ein, aber der Mut, einen Wettbewerb durchzuführen, sei belohnt worden. Man habe ein Band der Generationen geschaffen, das von Kleinkind bis hin zum Senioren reiche und sich in einen Raum mit hohem Freizeitwert einfüge.

„Wir können nicht an jedem Standort einen Architektenwettbewerb durchführen, doch die besondere Lage hat gezeigt, dass es an dieser Stelle Sinn machte“, sagte der Bürgermeister.

Benz rechnet sich für den Kindergarten „Löwenzahn“ des Weiteren auch gute Chancen beim Landesentscheid für den Hugo-Häring-Preis aus.

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