Grenzach-Wyhlen Wohnen im Alter mitten im Zentrum

Rolf Rombach
Ein Teil des Geländes des Spielplatz am Seidenweg wird zu Gunsten von „Wohnen im Alter“ überbaut. Foto: Rolf Rombach

Neue Mitte Grenzach: Rat besteht auf Bestandsschutz für Veranstaltungslärm im Haus der Begegnung

Das Projekt „Wohnen im Alter“ in der Neuen Mitte Grenzach schreitet voran. In seiner Sitzung am Dienstag hat der Gemeinderat den Entwurf für den Kaufvertrag abgesegnet. Auf dem 1379 Quadratmeter großen Areal zwischen Haus der Begegnung und dem Spielplatz Seidenweg will ein Investor eine Einrichtung zur Tagespflege sowie mehrere Etagen für betreutes Wohnen errichten.

Von Rolf Rombach

Grenzach-Wyhlen. Der Gemeinderat wollte die letzte Beratung dennoch nicht unkommentiert lassen. Marianne Müller (SPD) erkundigte sich, ob nicht eine höhere Bauweise als drei Obergeschosse möglich wäre angesichts des Wohnungsmangels in der Doppelgemeinde und auch mit Blick auf die Hochhäuser in der Nachbarschaft.

Bebauungsplan wird in zwei Teile gesplittet

Bauamtsleiterin Sabine Schneider warb um Verständnis dafür, dass durch eine neuerliche Berechnung für eine Aufstockung weiter Zeit verloren ginge, was einer zeitnahen Umsetzung des Projektes im Weg stünde. Um dies zu erreichen, wurde der Bebauungsplan in zwei Teilpläne aufgeteilt, wie Bürgermeister Tobias Benz den ersten Tagesordnungspunkt zum Bauvorhaben erläuterte. Die geplante Fahrzeughalle des DRK-Ortsvereins bildet mit dem Haus der Begegnung und dem vorgesehenen Neubau den „Teilplan Südwest“. Das ehemalige Schlosser-Areal ist im Zentrum des weiteren Plangebiets, welches vom Seidenweg (beide Straßenseiten nördlich der Hasenrichte) bis zur Jacob-Burckhardt-Straße reicht, eingefasst von Basler und Scheffelstraße. Einstimmig stimmte der Rat für die vorgeschlagene Abtrennung.

Neues Gebäude im belebten Gebiet

Für Jutta van Dick (Freie Wähler) war ein Bestandsschutz wichtig bezüglich der Traditionsveranstaltungen im Haus der Begegnung und auch wegen des anliegenden Spielplatzes. Sie forderte einen Eintrag ins Baulastenverzeichnis, damit Anwohner und Eigentümer keine rechtlichen Schritte gegen eventuelle Lärmemissionen einleiten könnten. „Das betrifft die Fasnacht, aber auch spielende Kinder.“ Letzter Punkt sei, wie Tobias Benz erläuterte, zwar rechtlich unbedenklich, werde aber zur Sensibilisierung ebenfalls vermerkt.

Ulrike Ebi-Kuhn (CDU) betonte, dass ein passiver Lärmschutz an den Gebäuden vorhanden sein müsse. Für Ralf Blubacher (FDP) stand angesichts der Erfahrungen mit geräuschempfindlichen Anwohnern im Fokus, auch für die weiteren Gebäude der Neuen Mitte vorbeugend tätig zu werden.

Erbpacht-Frage kein Thema

Leon Intveen (SPD) bemängelte, dass die Gemeinde „solche Filet-Stücke“ besser in Erbpacht vergeben sollte, um nachhaltig Einfluss nehmen zu können. Bürgermeister Benz entgegnete, dass dies durch das Vorkaufsrecht der Gemeinde berücksichtigt werde, das Erbpachtmodell allerdings Investoren abhalten könnte. Der Punkt der Geräuschthematik werde noch aufgenommen, und zwar mit einer rechtssicheren Formulierung.

Da die Nahwärmeversorgung der Neuen Mitte Grenzach noch nicht zeitnah fertig sein wird, werde durch die Gemeinde eine Übergangslösung für die Gasleitung am Haus der Begegnung gesucht, welche in den Sommermonaten das Gebäudeensemble beheizt. Während der Hallenbadsaison erfolgt die Energieversorgung über Dampf der Industrie, was allerdings eine gewisse Mindestabnahme erforderlich macht und somit nicht ganzjährig möglich ist.

Einstimmig wurde der Tagesordnungspunkt vom Gemeinderat verabschiedet.

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