P2G-Projekt auch in Augst geplant
IWB verfolgt aktuell gemeinsam mit der AEW Energie AG und der Fritz Meyer AG ein Projekt zur Produktion von grünem Wasserstoff ab dem Kraftwerk Augst gegenüber von Wyhlen. Die drei Partner haben gemeinsam eine Prüfung auf Zonenkonformität eingegeben. Die Entscheidung des Bauinspektorats des Kantons Baselland steht noch aus. Der Bedarf an grünem Wasserstoff werde in der Schweiz zunehmen – umso wertvoller ist für IWB, einen solchen bald schon zur Verfügung zu haben.
Rückblende und Hintergrund
Die Power-to-Gas-Anlage in Wyhlen hatte mit einem Zwischenfall Ende Juni 2021 für Aufsehen gesorgt, als Kalilauge-Nebel ausgetreten war. Daraufhin musste die beschädigte Anlage stillgelegt werden. ED nannte als Ursache damals „Materialversagen“, eine Undichtigkeit im Zuge von Korrosion. Der defekte Elektrolyseur lag daraufhin monatelang zur Reparatur in Italien. Solange konnte in Wyhlen auch kein Wasserstoff produziert werden.
Seit der Inbetriebnahme der Anlage im Jahr 2019 bemüht ED sich darum, Abnehmer für den grünen Wasserstoff aus Wyhlen zu finden. Mit der quasi benachbarten IWB scheint dies nun gelungen zu sein.
Weitere große Anlage in Planung
Energiedienst hegt in Wyhlen weitere große Pläne. Vorgesehen ist der Bau einer zusätzlichen Wasserstofferzeugungsanlage mit fünf Megawatt Leistung. Sie soll mit Beginn des Jahres 2025 den Betrieb aufnehmen. Sie wäre – Stand heute – die größte ihrer Art in Süddeutschland. Im Gemeinderat von Grenzach-Wyhlen stieß das vor fast auf den Tag genau einem Jahr vorgestellte das Projekt auf große Gegenliebe. Der Bund fördert das „Reallabor H 2-Wyhlen“ mit insgesamt rund 13,5 Millionen Euro.
Fotovoltaik und Abwärmenutzung
Die Firma ED will ihr Kraftwerk samt Gelände in Wyhlen möglichst effizient nutzen. Neben Strom durch Wasserkraft und darüber produziertem grünen Wasserstoff soll in Zukunft auch verstärkt Fotovoltaik zum Einsatz kommen. Unter anderem sollen an der schrägen Niveaukante des Areals (frühere Kohlenschütte) Solarpanels angebracht werden. Außerdem will ED zu gegebener Zeit Nutzungsmöglichkeiten für die vor Ort entstehende Abwärme ausloten (wir berichteten).