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Grenzach-Wyhlen Zehn Klassenräume fehlen

Tim Nagengast
Foto: Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

Machbarkeitsstudie: Schulzentrum soll aufgestockt oder baulich erweitert werden.

Grenzach-Wyhlen - Das unter akuter Raumnot leidende Schulzentrum Grenzach-Wyhlen braucht zehn Klassenräume respektive 1300 Quadratmeter Nutzfläche mehr. Zu diesem Schluss kommt eine Machbarkeitsstudie von Harry Vogt. Der Architekt stellte seine Ergebnisse am Dienstag im Gemeinderat vor.

Die Zahlen, die Vogt im Gremium präsentierte, sprechen eine klare Sprache, nämlich für eine Aufstockung samt Sanierung und Umbau des Bestandskomplexes. Diese Variante würde laut Studie ungefähr 7,77 Millionen Euro kosten. Die Alternative – die Sanierung des Gebäudebestandes samt Neubau eines zusätzlichen Schulhauses – käme hingegen auf 10,17 Millionen Euro, wie Vogt vorrechnete.

Dass am Schulzentrum dringender Handlungsbedarf besteht, steht außer Frage. Trotz der Behelfscontainer, die den Schulhof seit rund zwei Jahren „schmücken“, platzen Gymnasium und Realschule aus allen Nähten. Neben den fehlenden Räumen für zehn Klassen bereiten auch die bestehenden Fachräume Kopfzerbrechen, da sie nicht den Vorgaben des aktuellen Bildungsplanes entsprechen und auch sonst den Geist der 1970er Jahre ausstrahlen.

Auch die Schulverwaltungen quetschen sich auf engstem Raum. Des Weiteren ist die Mensa zu klein. Hinzu kommt, dass das Schulzentrum nicht barrierefrei ist und – nicht nur im Bereich des Daches – generell enormen Sanierungsstau aufweist, wie Vogts Ausführungen zu entnehmen war.

Einigkeit herrschte in Rat und Verwaltung zumindest darüber, dass Vogts Büro sich um die Lösung der Probleme kümmern soll, hat dieses doch auch schon die vor Jahren erfolgte erste Aufstockung des Komplexes verantwortet. Alles andere soll noch geklärt werden.

Obgleich das Schulzentrum aus finanziellen Gründen zuletzt etwas nach hinten gerückt war auf der Agenda, will die Gemeinde jetzt Dampf machen. Hintergrund ist eine 2020 in Kraft tretende „massive Verschärfung“ der Vorgaben bezüglich der Erdbebensicherheit von Gebäuden, wie Bürgermeister Tobias Benz ausführte. Dies würde die Kosten für die finanziell gebeutelte Gemeinde noch weiter in die Höhe treiben, prognostizierte er. Es gelte daher, rasch sämtliche Förder- und Zuschussmöglichkeiten abzuklopfen und alles Weitere in die Wege zu leiten, sagte der Rathauschef. „Wir müssen noch im Jahr 2019 die Baugenehmigung bekommen“, sagte Benz. Welche Variante schlussendlich zum Zuge kommen wird, ist aber noch offen. Ein Ratsbeschluss wurde noch nicht gefasst. Während die Sanierung des Gebäudebestandes unstrittig ist, wird nun zu klären sein, ob der Komplex aufgestockt oder baulich erweitert wird.

Einen eigenen Vorstoß unternahmen am Dienstag bereits die Freien Wähler. Sie fordern aus Kostengründen eine Erweiterung des Schulzentrums „mit hochwertigen Moduleinheiten“. Sprecherin Jutta van Dick präsentierte in ihrem Antrag dazu einige Beispiele aus der Umgebung und monierte, man plane zu kurzsichtig angesichts der sich abzeichnenden regen Bautätigkeit im Ort.

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