Grenzach-Wyhlen Zentrum, das den Namen verdient

Tim Nagengast

Neue Mitte Wyhlen: Ortskern bekommt ein neues Gesicht und erstmals echte Aufenthaltsqualität

Ein Ortskern mit Flair und Aufenthaltsqualität, ein Zentrum, das als solches auch zu erkennen ist: Die Pläne und Skizzen, welche Knut Maier vom Architekturbüro Baldauf am Dienstagabend im Gemeinderat präsentierten, machen Lust auf die Neue Mitte Wyhlen. Die Bandbreite der Äußerungen im Gremium reichte von „erheblicher Mehrwert“ (Felix Düster, FDP) bis zu „das gefällt uns immer besser“ (Peter Weber, FW).

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Vorbei die graue Tristesse, vorbei die Frage, woran man den Wyhlener Ortskern eigentlich erkennen soll, der aus einem reichlich unstrukturierten Sammelsurium verschiedener Wohnhäuser und Geschäfte im Bereich von Gartenstraße und In den Abtsmatten besteht. Geht es nach den Plänen, die das Büro Baldauf im Auftrag der Gemeinde gefertigt hat, wird Wyhlen kräftig aufgehübscht. Die Lebens-, Wohn- und Aufenthaltsqualität soll beträchtlich steigen.

Verkehrsberuhigung

Von Aschenputtel zu Tausendschön: Zwar bleibt der Ortskern auch in Zukunft grundsätzlich für den Autoverkehr geöffnet, doch wird der eigentliche Zentralbereich als verkehrsberuhigte Zone ausgewiesen. Gefahren werden darf dort künftg nur noch im Schritttempo. Eine moderne Verbundpflasterung samt barrierefreier Fläche ohne separates Trottoir soll auch optisch signalisieren, dass hier Einkaufen, Bummeln und Verweilen angesagt sind.

Gestaltungselemente

Viele Bäume, Bänke, moderne Leuchten, weitere Sitzgelegenheiten, Fahrradabstellbügel, Pflanzbeete, ein Bücherschrank, ein Brunnen mit Wasserspiel, ein Murmelspieltisch und nicht zuletzt (Außen)-Gastronomie sollen helfen, das heutzutage eher uneinladende Bild des Ortszentrums beträchtlich zu verändern. Gedreht wird übrigens der Einbahnverkehr in der nördlichen Gartenstraße, also hinein in den Ortskern und nicht wie bisher nur aus diesem heraus.

Drei Bauabschnitte

Wohin die Reise geht, kann man bereits in der Eisenbahnstraße bewundern. Die Baustelle dort läuft auf Hochtouren; im Juni sollen die Arbeiten beendet sein. Dann kommen die Abtsmatten an die Reihe, wo als erstes Tiefbauarbeiten anstehen. Dort werden zunächst neue Leitungen für Strom, Telefon, Wasser, Abwasser und Breitbandinternet verlegt.

Sind die „inneren Werte“ verbessert, kommt dann die bauliche Gestaltung der Oberfläche an die Reihe.

Kaum weniger Parkraum

Was den Autoverkehr angeht, braucht niemand sich zu sorgen. Die meisten Stellplätze im öffentlichen Bereich – vor allem an der Eisenbahnstraße und In den Abtsmatten – werden erhalten bleiben und nur in Einzelfällen reduziert. Wegfallen werden jedoch die Parkplätze entlang der Gartenstraße, wo künftig der neue Dorfplatz zwischen dem „Böller-Hof“, der erhalten bleibt, und der Gartenstraße entstehen soll. „Hier die Stellplätze zu belassen, beißt sich in unseren Augen“, sagte Knut Maier. „Der Wegfall der paar wenigen Parkplätze wird sich für unsere Geschäfte dort wohl kaum bemerkbar machen, da die Plätze im Moment eh fast komplett durch Dauerparker belegt werden. Auch Bedienstete der Gemeinde“, präzisierte Bürgermeister Tobias Benz.

Fertigstellung im Jahr 2024

Was den Zeitrahmen angeht, ist Tempo angesagt. Bauamtsleiterin Sabine Schneider zufolge läuft im Jahr 2024 die Förderung im Rahmen des städtebaulichen Erneuerungsprogramms aus. Bis dahin müssen die Arbeiten also fertig sein. Wie Benz ergänzte, würden die weiteren Planungen speditiv vorangetrieben; als nächstes sei dies der Kreuzungsbereich von Gartenstraße und In den Abtsmatten.

Die Zahl der Baustellen in den Straßen von Wyhlen wird sich also auch in den nächsten beiden Jahren fortsetzen. „Das ist jedoch verträglich, denn im Verhältnis dazu kriegt man am Ende ein tolles Ergebnis“, resümierte Kurt Sänger, der die Gemeinde planerisch unterstützt.

Ratsbeschluss

Der Gemeinderat hat dem Konzept für die Sanierung und Neugestaltung der Straße „In den Abtsmatten/Kreuzungsbereich Gartenstraße“ zu. Die Verwaltung wurde beauftragt, auf der vorgelegten Basis das Ausschreibungsverfahren für den Tiefbau in die Wege zu leiten.

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