^ Grenzach-Wyhlen: Zwischen Corona-Nachwehen und Digitalisierungschancen - Grenzach-Wyhlen - Verlagshaus Jaumann

Grenzach-Wyhlen Zwischen Corona-Nachwehen und Digitalisierungschancen

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Suchten den ehrlichen Austausch miteinander: Jonas Hoffmann (links) und Gastronom Felix Düster. Foto: zVg

Im Rahmen seiner Sommertour „Stadt, Land, Leben“ war SPD-Landtagsabgeordneter Jonas Hoffmann im Rührberger Hof zu Besuch.

Dort sprach er mit Inhaber Felix Düster unter anderem darüber, wie ehemalige Lehrer auf Abiturienten reagieren, die den Kochberuf erlernen, und wie das iPad Zeit und Geld spart.

Für Hoffmann ist die hiesige Gastronomie ein wichtiger Bestandteil des regionalen Lebens, wie es in einer Pressemitteilung der Sozialdemokraten heißt. Auch deshalb sei es ihm ein Anliegen, sich über aktuelle Herausforderungen in der Gastronomie-Branche zu informieren. Felix Düster, Hotelbetriebswirt und Inhaber des Rührberger Hof, erwies sich dafür als passender Gesprächspartner. Hoffmann und Düster, der für die FDP kandidiert hatte, kennen sich aus dem Landtagswahlkampf 2021.

Der Rührberger Gastronom berichtete, dass sein Betrieb noch immer unter den Folgen von Corona leide. Neben angefallenen finanziellen Herausforderungen beschäftigt vor allem der Fachkräftemangel: „Es gibt Leute, die sich während Corona umorientiert haben. Und manche haben auch schwer zurückgefunden.“ Die Suche nach Personal gestaltet sich auch auf dem Rührberg schwer – trotz, wie Düster bekräftigt, attraktiver Arbeitsbedingungen.

Die werden mitunter ermöglicht durch Vereinfachungen, die die Technik bringt: Ein Buchungsportal, das Sonderwünsche berücksichtig, spart Zeit, die früher nötig war, um Reservierungen zu organisieren. Und ein System zur Zeiterfassung bietet dem Personal transparent Überblick über Arbeitszeiten und erleichtert Einsatzplanung und Lohnabrechnung. Durch Automatisierung werden Arbeitskräfte und Ressourcen geschont.

Für Hoffmann, Sprecher der SPD im Landtag für digitales Leben, zeigt dies: „Wo Menschen redundante Arbeiten erspart bleiben, da sind digitale Möglichkeiten gut eingesetzt. Dafür muss jemand Abläufe und Aufgaben prüfen und dann festlegen, wo eine digitale Lösung sinnvoll ist. Ohne Plan zu digitalisieren ist oft teuer, aber selten nützlich.“

Zur Frage, wie junge Menschen für einen Beruf in der Gastronomie gewonnen werden könnten, sind sich Düster und Hoffmann einig: Damit ausländische Fachkräfte helfen können, muss es eine schnelle Anerkennung von Berufsausbildungen aus dem Ausland, mehr Integrations- und Sprachkurse geben. Aber auch Einheimische sollten wieder mehr Lust an der Arbeit in der Branche bekommen. Dafür müsse sich an der Anerkennung und Förderung von Ausbildungsberufen etwas ändern.

Düster erinnert sich noch an einen abwertenden Kommentar einer ehemaligen Lehrkraft, der er erzählte, dass er nach dem Abitur eine Kochausbildung machen wolle. Obwohl die Anekdote einige Jahre her ist und 2021 rund 30 Prozent aller Auszubildenden einen Gymnasialabschluss hatten, stellt Hoffmann fest: „Die Wertschätzung für eine klassische Ausbildung ist noch ausbaubar. Dass Handwerksberufe attraktiv sind und absolut gebraucht werden, hat sich noch nicht überall herumgesprochen.“

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