Grenzach Zunftspieler haben den Dreh raus

Rolf Rombach
„Auflauf am Bahnhof“: Auch das Stückchen über die Deutsche Bahn sorgte für viele Lacher. Foto: Rolf Rombach

Vom Schwarzwaldverein bis zur Bundespolitik behandelt die erfolgreiche Grenzacher Truppe um Regisseur Peter Jehle in einem unterhaltsamen Zunftabend das Leben. Sie hat zudem eine wichtige Botschaft dabei.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Narren sich auf unbequemes Terrain begeben. Davor schreckten die Grenzacher Zunftspieler noch nie zurück. Aber was das 14-köpfige Ensemble alleine bei der Schlussnummer der diesjährigen Aufführungen im Haus der Begegnung präsentierte, zeigt ihre Qualitäten auf mehreren Ebenen. Trotz hoher Hacken kam keiner der Darsteller aus dem Tritt, was bei einer rein männlichen Truppe schon bemerkenswert ist. Aber auch die verbalen Spitzen saßen gewohnt treffsicher und nahmen zahlreiche Personen und Begebenheiten ins Visier. Zum Schluss endete die vierstündige Veranstaltung mit einem Appell für Toleranz und Vielfalt.

No cha me’s drülle!

Das Kampagnenmotto „No cha me’s drülle!“ wurde bei der Eingangsnummer vielseitig ausgeführt. Bei allen kleinen und großen Katastrophen, die die Welt derzeit beschäftigen, verbleibt die Hoffnung, die Lage noch „drehen“ zu können. So die wichtige Botschaft der Narren. In Reimform führte das bunte Quartett auf der Bühne damit in den Abend. Und wie sehr die Mannen froh waren, wieder auf der Bühne stehen zu können und die Arbeit der vergangenen Monate nun endlich vorzustellen, zeigte sich an der Gelassenheit, trotz kurzem Textaussetzer souverän und gut gelaunt zu bleiben.

Kuriose Begegnungen

Ob im Amt, im Wald oder am Grenzacher Bahnhof, mit dem passenden Szenenbild war schnell klar, wo das Stückchen spielt. Und meist folgte nach guter Vorarbeit noch eine plötzliche Wendung, die dem schon amüsanten Vorspiel mit vielen Lachern die Krone aufsetzte. Da musste es nicht immer nur ein obligatorischer Prügelknabe wie die Deutsche Bahn sein. Auch der lokale Schwarzwaldverein fand Beachtung mit seinem ehrenamtlichen Engagement.

Klassiker als Höhepunkte

Mit einer Wildwest-Tanzeinlage sorgte eine Damentruppe für Abwechslung. Doch allem voran brillierten die Zunftspieler beim Spielen und Singen gleichermaßen in zahlreichen Dialekten. Mit „De Doofen un de Jeck“ sowie den „Johannes Singers“ durften zwei Klassiker nicht im Programm fehlen. Vor allem Letztere brachten das Publikum zum toben, wenn lokale Geschichten besungen wurden. In der Zugabe war auch der verabschiedete Ordnungsamtsleiter Jürgen Käuflin erwähnt, was die Saal-Band „Route 66“ direkt im Anschluss mit „Baby, come back“ besang. Oder war das nur Zufall?

Dank für Engagement

Ein Lob gab es zum Veranstaltungsbeginn vom Narrenvogt Vogtei Dreiländereck, Oliver Brüderle: „Es ist ein sensationeller Zunftabend. Es ist ein Wahnsinn, was hier alles geboten wird.“

Mit dem Verbandsorden ehrte Brüderle Martin Möllerke (Orden in Bronze) und Bernd Wittek (Silber). Den Dank von Oberzunftmeister Stefan Koppetsch und der Zunftspieler ernteten Angelika und Heribert Flum für ihr vier Jahrzehnte dauerndes Engagement im Kartenvorverkauf.

Noch Restkarten verfügbar

Mit 240 Zuschauern zur Premiere am Freitag und ausverkauftem Samstag zeigte sich die Zunftleitung mit der bisherigen Resonanz schon sehr zufrieden.

Einige Restkarten sind für die vier Termine an den kommenden beiden Wochenenden noch verfügbar (www.zunftabendkarten.de).

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading