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Grundstück in Steinener Marktstraße Keine „Beinfreiheit“ für die eigenen Pläne

Maximilian Müller
Auf diesem Grundstück sollen die Reihenhäuser gebaut werden. Foto: Maximilian Müller

Sechs Reihenhäuser will ein Investor in der Marktstraße bauen. Die Gemeinde hätte ein Vorkaufsrecht, nutzt es aber nicht.

Für das Vorkaufsrecht stimmten nur drei Mitglieder, dagegen acht. Sechs enthielten sich. Das spiegelt auch das Stimmungsbild im Rat wieder. Denn eigentlich wollten die Gemeinderäte sich diese Fläche, für die es durchaus schon andere Pläne gegeben hatte, nicht entgehen lassen. Doch mit Blick auf die Finanzen der Gemeinde entschied sich das Gremium dagegen.

Durchaus sinnvoll

Derzeit befinden sich auf dem Grundstück Gärten. Es liegt in der Nähe der Kirche, des Gemeindezentrums, des Hebelkindergartens und des denkmalgeschützten ehemaligen Werkhofs. Ursprünglich war geplant, dort einmal ein neues, kirchliches Gemeindezentrum zu bauen.

Patrik Riesterer, der Leiter Bauverwaltung, sagte, dass es für die Gemeinde städtebaulich durchaus Sinn ergebe, das Grundstück zu kaufen und zu entwickeln.

Ärger droht

Kämmerer Ron Morgenthaler gab zu Bedenken, dass die Gemeinde eigentlich nicht die nötigen Mittel für den Kauf habe. Es drohe Ärger mit der Finanzaufsicht und die Gemeinde müsse in den Nachtragshaushalt. Er glaube nicht, dass dieser genehmigt würde, sagte Morgenthaler auf Nachfrage von Sabine Glaser, der Sprecherin der CDU-Fraktion. Sie sagte, ihrer Fraktion sei die tolle Lage bewusst, aber wenn die liquiden Mittel nicht reichten und eine Finanzierung über Darlehen nicht ginge, könne die Gemeinde auch nicht kaufen. Normalerweise müsste die Gemeinde ein solches „Stück“ kaufen, aber bei diesen Zahlen sollte sie davon lieber Abstand nehmen, sagte Rudolf Steck, der Sprecher der SPD-Fraktion.

Bald Schlafgemeinde?

Rainer Dürr von der Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf war ebenfalls der Meinung, dass die Gemeinde dafür keine „Beinfreiheit“ habe.

Norbert Götz von der CDU warnte, dass die Gemeinde sich immer wieder Grundstücke durch die Lappen gehen ließe. Sie hätte nie Geld für Land gehabt. Das könne aber dazu führen, dass Steinen irgendwann nur noch eine Schlafgemeinde sei, warnte Götz.

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