Häg-Ehrsberg Finanzlage wird noch überschaubarer werden

Markgräfler Tagblatt
Bürgermeister Bruno Schmidt (links) zeichnete Reinhard Graß für sein ehrenamtliches Engagement aus. Fotos: M. Rümmele Foto: Markgräfler Tagblatt

Neujahrsempfang Häg-Ehrsberg: Politische und kirchliche Gemeinde hielten Rückschau und Ausblick

Häg-Ehrsberg (mrue). Zum 25. Neujahrsempfang hatten die politische und die kirchliche Gemeinde Häg-Ehrsberg kürzlich ins Pfarrheim St. Michael eingeladen. Pfarrer Frank Malzacher begrüßte alle Anwesenden und verlas einen Weihnachtsbrief.

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Rita Seger blickte auf das vergangene Jahr in der Seelsorgeeinheit zurück und stellte das im vergangenen Jahr erstellte Leitbild vor. Seger warf die Frage auf, wo das gemeinschaftliche Engagement, der Zusammenhalt, das Miteinander in der kleinen Gemeinde geblieben sei und kritisierte die geringen Teilnehmerzahlen etwa an Fronleichnam oder bei Kindergartenkinderauftritten am Seniorennachmittag. Zwar gebe es mittlerweile neue Formen kirchlicher Gemeinschaft, „doch leider lässt die Nachfrage zu wünschen übrig“, sagte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende.

Bürgermeister Bruno Schmidt blickte kurz auf das Weltgeschehen 2019 zurück und hielt dann Rückschau aufs Gemeindeleben. Er erinnerte an den Tod des früheren Ehrsberger Ortsvorstehers Erwin Baier und an den Nachtumzug zum 50-jährigen Bestehen der Hinterhager Narrenzunft. Außerdem fand im Mai das Kreistrachtenfest im Hinterhag statt. Bei der Kommunalwahl wurden in einer sogenannten „Wilden Wahl“ drei Gemeinderatsmitglieder neu gewählt. Der Verein „Theater in den Bergen“ konnte in der Kategorie Freilichttheater mit dem Stück „James Blond – ein Agent ist nicht genug“ den Landesamateurtheaterpreis gewinnen.

Im kommunalen Bereich „konnten wir am Kita-Neubau mit dem Lift und der Verglasung des Kinderwagenunterstellplatzes buchstäblich den letzten Knopf drauf machen“, sagte der Bürgermeister. Als größte Baumaßnahme stand die Sanierung der Ortsverbindungsstraße zwischen der Abzweigung Stadel-Waldmatt und Hinterstadel an. Dank eines Zuschusses des Landkreises konnte die Siegfriedhütte, nahe Forsthof, erneuert werden.

Zum Thema Breitbandversorgung erinnerte Schmidt daran, dass im vergangenen Jahr in Rohmatt die Verlegung der Leerrohre für das Glasfaserkabel vorgenommen wurde. Derzeit sei man noch mit dem Einblasen der Kabel beschäftigt, und man hoffe, dass Rohmatt in Kürze das schnelle Internet nutzen könne. Als nächstes sei die Weiterführung nach Häg vorgesehen. Im laufenden Jahr soll in Häg der Mischwasserkanal durch zwei getrennte Kanäle für Schmutz- und Regenwasser ersetzt werden. Im Zuge dieser Baumaßnahme soll auch die Wasserleitung ersetzt und die Rohre fürs Nahwärmenetz und das Breitband mitverlegt werden. Das Landratsamt habe zugesichert, die Straßenerneuerung zu übernehmen.

In seinem weiteren Ausblick teilte der Bürgermeister mit, dass die Errichtung einer Stützmauer beim Weideschuppen Dornhürstle in diesem Jahr ebenso auf der Agenda steht wie die Sanierung des Kindergartens samt Außengelände.

Viele Fragen würden sich die Landwirte stellen, sagte Schmidt. Immer neue Ge- und Verbote sowie Verordnungen würden die Arbeit erschweren, mitunter auch, weil sich zwei Ministerien nicht einigen könnten. Auch Junglandwirte aus dem Hinterhag hätten sich an den Traktorkorsos beteiligt und seien zur Großdemonstration nach Berlin gereist, was der Rathauschef begrüßte.

Mit der Umstellung des kommunalen Rechnungswesens auf die kaufmännische Buchführung würden sich einige Veränderungen in den Finanzen ergeben. Unter anderem müsse man künftig für alle getätigten Investitionen Abschreibungen erwirtschaften. Erschwerend komme dazu, dass im Forsthaushalt ein Fehlbetrag von 170 000 Euro prognostiziert werde, während man normalerweise von einem Reingewinn zwischen 50 000 und 100 000 Euro ausgehe. „Unsere geringen finanziellen Möglichkeiten werden künftig noch überschaubarer werden“, fasste der Bürgermeister zusammen.

Bruno Schmidt bedankte sich abschließend bei allen, die dem Wohl der Gemeinde dienen und konnte danach im Namen der Bundesrepublik Deutschland Reinhard Graß eine Ehrennadel für seine ehrenamtliche Tätigkeiten als Mitglied des Wahlvorstands bei fünf Wahlen überreichen.

Danach stand man gemütlich bei einem Imbiss und Getränken zusammen und tauschte sich aus.

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