^ Häg-Ehrsberg: Theater in den Bergen unternimmt Reise zur Quelle des Lebens - Häg-Ehrsberg - Verlagshaus Jaumann

Häg-Ehrsberg Theater in den Bergen unternimmt Reise zur Quelle des Lebens

Jürgen Scharf
Rund um das Thema Wasserknappheit geht es beim neuen Stück des Theaters in den Bergen. Foto: /zVg

Das Theater in den Bergen bietet wieder ein spannendes Stück an mehreren Stationen, bei dem die Zuschauer auf zwei Kilometern in Häg-Ehrsberg mitwandern. Premiere ist am kommenden Samstag, 16. September.

Wasser - ein kostbares Gut. Das neue Stück des Theaters in den Bergen ist eine Reise zur Quelle des Lebens. Premiere ist am 16. September.

Sie haben schon „Robin Hut“ als ersten Umweltaktivisten gegen die Waldrodung und Naturzerstörung in den Schwarzwald geschickt und das Bienensterben, den Klimawandel und das Insektensterben aufgegriffen. Nun packen die Macher des Landschaftstheaters in Häg-Ehrsberg erneut ein ökologisches Thema für eine weitere umfangreiche Produktion an: das Wasser als knappes Lebenselement.

Am Puls der Zeit

„Wasser?! Eine spannende Reise zur Quelle des Lebens“ heißt das neue Stück von Theaterleiter, Regisseur und Autor Arnd Heuwinkel. Und wieder sind die Ehrsberger Theaterleute ganz nah am Puls der Zeit, setzen sich mit einem hochaktuellen Thema auseinander: Dürre, Hitzesommer, Klimawandel, Wasserknappheit. Für Heuwinkel sind dies „einschneidende Situationen“, in denen es um Leben und Tod gehe. Deshalb hat er sich ein Stück geschrieben, in dem er das ernste Thema Wassermangel in eine abenteuerliche Geschichte verpackt.

Die aktuelle Produktion wird vom Innovationsfond Kunst des Landes mit 15 000 Euro gefördert.

Die Geschichte

Der Plot, den sich Heuwinkel für seine zwölfte Produktion ausgedacht hat, ist wieder filmreif. Das kleine Örtchen ist zu „Bad Ehrsberg“ geworden, ein Naturparadies inmitten des Hochschwarzwaldes, das die besten Voraussetzungen hat, zum Urlaubsmekka im Südwesten zu werden. Die Temperaturen steigen, das Klima ist mediterran, die Bürgermeisterin wittert ihre Chance, das Naturidyll für die Zukunft aufzurüsten. Sie will den Tourismus mit einem XXL-Wellness- und Spaßbad samt Hotelanlagen ankurbeln. Doch dann stellt sich heraus, dass der kleine Bergsee plötzlich kein Wasser mehr hat. Aus der Traum. Die Urlaubsgäste meutern und verlangen ihr Geld zurück, die Bewohner stehen vor dem Problem, dass kein Wasser mehr da ist. Das ist nicht nur der Autorenfantasie entsprungen, vielmehr der Tatsache, dass die Quellen im Schwarzwald bei großer Hitze nicht mehr so sprudeln.

Da taucht in dem fiktiven Urlaubsparadies in Bad Ehrsberg ein Forscher und Abenteurer auf und will dem verschwundenen Wasser auf die Spur kommen. Ein bisschen hat sich Heuwinkel da von den Indiana-Jones-Filmen inspirieren lassen, wie er erzählt. Er selbst spielt den alternden Helden, der auf seine Art versucht, die Probleme der Welt zu lösen. Was aber auch hinein spielt in das „Wasser“-Stück, ist das Märchen „Die Regentrude“ von Theodor Storm von 1863. Darin wird von fürchterlichen, glutheißen Dürresommern berichtet, in denen die Pflanzenwelt verdorrt, das Vieh verdurstet und die Menschen durch Ernteausfall hungern und Not leiden. In dem Kunstmärchen, das davon erzählt, dass der Mensch nicht mehr im Einklang mit der Natur lebt, kommt eine sagenumwobene Regenfrau vor – in Heuwinkels Geschichte ist es ein mystischer Wassergeist.

40 Darsteller, Amateurschauspieler aus der ganzen Gegend und Profis wie die von Film und Theater bekannte Freiburger Schauspielerin Lena Drieschner, die schon bei zwei früheren Produktionen mitgewirkt hat, stellen sich der Herausforderung, in Wald und Flur auf die Fährte des verschwundenen Wassers zu gehen, um herauszufinden, wer oder was dahinter steckt. Das Wasser wird personifiziert, landet auf der Anklagebank, und Urlaubsgäste verlangen Entschädigung für die entgangenen Badefreuden. Auch die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ kommen vor, in Gestalt des Sohns der Bürgermeisterin, der den gigantischen Event-Freizeit- Wasserpark völlig unzeitgemäß findet.

Zum Nachdenken anregen

Heuwinkel will in seiner Inszenierung zum Nachdenken anregen, wie er sagt. Angesichts von Wetterextremen, klimatischen Veränderungen und dem Raubbau an natürlichen Ressourcen meint er: „Wir müssen unser Verhalten ändern und können nicht so tun, als könnten wir immer so weiter machen.“ Wie nun das Wasserproblem in „Bad Ehrsberg“ gelöst wird, dem wollen wir hier nicht vorgreifen.

Was auch immer zu allen Produktionen dazu gehört, ist die Musik. Für das neue Stationentheater werden die Theatermusiker Beni Reimann und Konrad Wiemann die Szenen mit eigens komponierter „Wassermusik“ begleiten. Gespielt wird in Waldmatt, einer Hochebene über Häg-Ehrsberg. Bei der Theaterwanderung bekommt der Zuschauer einen Klapphocker gestellt, den er in den Wald, auf die Wiesen und das teils unwegsame Gelände mitnehmen und damit auf der zwei Kilometer langen Strecke von Schauplatz zu Schauplatz mitwandern kann.

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