Handball Belohnung für großen Auswand

Mirko Bähr
Leonie Kiefer und die SG Maulburg/Steinen haben in der zurückliegenden Saison Großes geleistet. Foto: Grant Hubbs

Platz vier in der Frauen-Südbadenliga, und das als Aufsteiger: Kein Wunder, dass die Verantwortlichen der SG Maulburg/Steinen von einer „überragenden Saison“ sprechen. Und das völlig zurecht.

Die Saison ist seit wenigen Wochen Geschichte. Zeit also, um das vergangene Spieljahr Revue passieren zu lassen. Was war gut, was war schlecht? Was bleibt in Erinnerung und wie geht es weiter?

Der Trainer des kecken Aufsteigers, André Leuchtmann, blickt zurück: „Was die Mädels gerissen haben, ist einfach krass. Sie betreiben einen enormen Aufwand, davor muss man einfach den Hut ziehen“, so Leuchtmann. Dieses Engagement, diese Leidenschaft, dieser nochmals verbesserte Teamzusammenhalt, dieses Zeitinvestment: Der SG-Trainer findet jede Menge Positives, wenn er auf die abgelaufene Runde zurückblickt.

Dass man am Ende oben anklopfen konnte, lag auch daran, dass sich die SG-Frauen immer und immer wieder verbessern möchten. „Sie saugen Verbesserungsvorschläge auf wie ein Schwamm“, freut sich Leuchtmann. Es seien Kleinigkeiten, die dann einen großen Effekt auf die gesamte Mannschaft hätten. „Seit Jahren drehen wir an kleinen Stellschrauben. Das funktioniert gut und macht Spaß. Die Mädels haben Bock darauf.“

Nach so einer „Traumsaison“ sei es schwer, negative Aspekte zu finden, meint Leuchtmann. Wenn, dann vielleicht die dünne Personaldecke vor allem auf der Torhüterposition, wenn Zoe Zscherper ausfalle. Antje Matschenz könne nämlich nicht immer dabei sein, dafür habe man nun Steffi Kovacic hinzubekommen.

Für Leuchtmann istjede Spielerin wichtig

Sicherlich wolle und könne man solch ein starkes Ergebnis bestätigen, aber es sei utopisch zu glauben, dass man immer oben mitspielen werde. „Der Klassenerhalt war unser Ziel und bleibt es auch. Die Mannschaft ist extrem jung, da steht die Entwicklung des Teams an erster Stelle“, weiß Leuchtmann, der kein Fan davon ist, einzelne Spielerinnen herauszupicken.

„Jede Spielerin hat ihre Aufgabe, die sie erfüllen muss. Jede ist wichtig“, sagt er. Aber es gebe natürlich Spielerinnen, die in den vergangenen Monaten eine „herausragende Entwicklung“ genommen haben. Beispielsweise eine Maike Hartmann, eine Laura Träber oder eine Leonie Kiefer. Das seien teilweise Akteure, die auf ungewohnten Positionen agieren würden. Hartmann beispielsweise komme auf halblinks zum Einsatz und versprühe dabei sehr viel Energie.

Für ihn sei es nicht immer einfach, nach acht, neun gemeinsamen Jahren immer neue Impulse zu setzen, neue Ansprachen zu finden, neuen Input zu geben, um die Spielerinnen nicht auf eine Art zu langweilen. Es gelte immer wieder neue Wege zu gehen, um nicht in den alten Trott zu verfallen.

Schließlich wolle man weiterhin an kleinen Rädchen drehen. Vor allem sei es wichtig, dass seine Schützlinge weiterhin diese enorme Power im Herzen und im Kopf aufbringen. „Dann können wir uns in der Südbadenliga etablieren, das sollte unser Ziel sein.“

Es gelte, ähnlich wie bei den SG-Männern, in der Defensive noch variabler zu werden. Sabrina Gruber, die während der Saison gekommen ist, sollte noch besser ins eigene Abwehrsystem integriert werden. „Wir wollen an der Feinabstimmung feilen.“ Flexibler wolle man unter seiner Federführung im Angriff werden und den Rückraum noch ein Ticken besser besetzen. Dafür sollten auch Spielerinnen, die auf anderen Positionen zuhause sind, entsprechend umgeschult werden, um die etablierten Rückraumspielerinnen zu entlasten.

Zwei, drei Neue sollen kommen

Während Leuchtmann Trainer der Südbadenlig-Frauen und das Team weitestgehend zusammenbleibt, wird eventuell die eine oder andere Neue dazu stoßen „Wir sind mit zwei, drei Spielerinnen in Gesprächen, aber noch ist nichts spruchreif“, erklärt Leuchtmann.

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