Handball Ein Punkt hauchdünn verpasst

Mirko Bähr
Clirim Maraj (rechts) setzt sich in dieser Szene gegen den Kenzinger Patrick Hoch durch. Foto: Grant Hubbs

Alle drei Oberrhein-Teams in der Landesliga Süd der Männer mussten sich am drittletzten Spieltag geschlagen geben. Bitter war die Heimniederlage der HSG Dreiland gegen den Tabellenführer.

Der HSV Schopfheim verlor das Kellerduell, die SG Maulburg/Steinen mit Rumpfteam beim Tabellennachbarn. Die Schopfheimer verloren beim TV Meßkirch mit 25:30.

TuS Ringsheim – SG Maulburg/Steinen 34:18 (15:8): „Uns gehen die Leute aus“, machte André Leuchtmann deutlich. Der SG-Coach musste mit dem letzten Aufgebot die Auswärtsreise antreten. Mehr als eine Handvoll Verletzte sorgen dafür, dass es immer schwieriger wird, überhaupt eine Mannschaft zu stellen.

Mit einem Rumpfkader angetreten hätte es schon perfekt laufen müssen, um das Nachbarschaftsduell offen zu gestalten. „Ringsheim hätte einen schlechten Tag erwischen müssen und wir einen grandiosen“, so Leuchtmann. Dazu kam es aber nicht. Im Gegenteil.

Dank vierfacher Aushilfe aus der Zweiten konnte die SG überhaupt erst dieses Auswärtsspiel bestreiten. „In dieser Konstellation haben wir vorne wie hinten noch nie zusammengespielt“, wusste Leuchtmann. Das machte sich vor allem im eigenen Angriffsspiel bemerkbar.

Schnell hatten die Gastgeber das passende Rezept gefunden. „Unsere beiden Rückraumspieler mussten durchspielen, dazu hatten wir keinen gelernten Halbrechten dabei. Das hat Ringsheim gnadenlos ausgenutzt“, berichtete Leuchtmann. Die Durchschlagskraft fehlte. Gerade einmal drei Tore warf die SG in den ersten 18 Minuten und acht waren es auch nur zur Pause.

Nach der Pause machten die Hausherren da weiter, wo sie aufgehört hatten und bauten den Vorsprung immer weiter aus. Und nach sieben Minuten in Hälfte zwei sah dann auch Kreisläufer Daniel Winkelbeiner die Rote Karte. „Sie war berechtigt und hat uns auch nicht weitergeholfen“, fasste Leuchtmann zusammen.

Tore für SG Maulburg/Steinen: Ahrens 4, Waidele 8/4, Leuchtmann 3, Winkelbeiner 1, Bartram 2.

HSG Dreiland (12.) – SG Kenzingen/Herbolzheim 29:30 (11:17): Bitter, bitter und nochmals bitter: Die abstiegsbedrohte HSG Dreiland hat nur um ein Haar etwas Zählbares gegen den klaren Favoriten und Tabellenführer verpasst. Dieser eine Punkt hätte nicht nur gut getan, er hätte die Chancen im Abstiegskampf auch ein wenig verbessert.

Zu Beginn sah es gut aus. Die HSG verteidigte gut und nutzte ihre Chancen. Der Lohn: eine 8:6-Führung nach 13 Minuten. Und die Chance auf das 9:6, die aber vergeben wurde. Dann aber ging es plötzlich bergab. Zehn Minuten lang traf der Gastgeber das Tor nicht mehr, während der Spitzenreiter siebenmal in Serie jubeln durfte.

Kein Wunder also, dass die Hausherren in der Brombacher Sporthalle mit einem 11:17-Rückstand in die Pause gingen.

Deutliche Worte gab es in der Kabine. So recht fruchteten sie aber erst einmal nicht. Kenzingen hielt den Vorsprung, mal mehr, mal weniger souverän. Erst zehn Minuten vor dem Ende kam der HSG-Express ins Rollen. „Nun haben wir richtig gekämpft, dafür muss ich das Team loben“, so Schönmüller.

Schon fast aussichtslos mit 21:26 lagen die Gastgeber zurück, ehe sie sich kontinuierlich heranschlichen. Und kurz vor dem Ende war beim 29:30 plötzlich sogar das Unentschieden greifbar. Mit Tempo ging es in Richtung Gästetor, Clirim Maraj tankte sich durch und warf den Ball über das Gehäuse. Die letzten 20 Sekunden spielte der Tabellenführer dann clever runter.

„Bitter, dass es nicht zum Punkt gereicht hat. Der hätte uns gut getan, auch für die eigene Psyche“, meinte Schönmüller. Nun hat es die HSG auch nicht mehr in der eigenen Hand. Es bleibt zu hoffen, dass Konkurrent Oberhausen nochmals Federn lässt, um dann dort am letzten Spieltag ein echtes Endspiel zu haben.

Tore für HSG Dreiland: B. Müller 1, Hopp 2, Maraj 5/4, Willmann 3, Ludwig 7/4, Lang 1, P. Müller 4, Schamberger 4, Himmel 2.

TV Meßkirch – HSV Schopfheim 30:25 (15:13): Eigentlich wollten die Schopfheimer das Kellerduell für sich entscheiden und die rote Laterne in Meßkirch stehen lassen. Das gelang indes nicht. Statt des erhofften dritten Saisonsieges kassierte der HSV eine 30:25-Niederlage

Bis rund eine Viertelstunde vor dem Ende war für die Gäste etwas drin. 21:23 hieß es aus deren Sicht, ehe Meßkirch mit vier Treffern in Serie entscheidend davon zogen. „Wir waren im Spiel, obwohl nicht viel funktioniert hat. Wir haben uns der Spielweise des Gegners angepasst statt dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken“, meinte Benedikt Lay, der den verhinderten Coach Felix Hodapp vertrat.

Tore für HSV Schopfheim: Michel 4, Iwertowski 3, Schmidt 3, Huber 3, Lay 2, Förster 1, Wendland 4, Sigl 4, Weidner 1.

  • Bewertung
    1

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading