Handball Mit Mut und Leidenschaft ins Derby

Mirko Bähr
HSG-Rückraumspieler Tobias Ludwig will im Derby auf Torejagd gehen. Foto: Grant Hubbs

Ganz im Zeichen des Nachbarschaftsduells steht das Handball-Wochenende in der Landesliga Süd der Männer aus Oberrhein-Sicht. Die abstiegsgefährdete HSG Dreiland empfängt in der Brombacher Halle die SG Maulburg/Steinen.

Der bereits feststehende Absteiger HSV Schopfheim bekommt es auswärts mit dem TuS Steißlingen II zu tun.

HSG Dreiland (12.) – SG Maulburg/Steinen (5.); Sa., 20 Uhr: Das Derby ist nicht nur aufgrund des Prestiges ein wichtiges Match für beide Teams. Für die Hausherren geht es nämlich zusätzlich um Big Points im Abstiegskampf. Für den Drittletzten ist die Ausgangslage klar: Nur ein Sieg hilft weiter. Oder wie Gästecoach André Leuchtmann feststellt: „Sie stehen mit dem Rücken zur Wand.“

Für die HSG geht’s um Big Points

Immerhin konnten die Schützlinge von Coach Markus Schönmüller vor der Osterpause auswärts beim TuS Steißlingen II ein Last Minute-Remis verbuchen und damit zumindest ein kleines Erfolgserlebnis feiern. Ein Zähler, der am Ende vielleicht viel wert sein kann. Dann auch, wenn nun nachgelegt wird.

Allerdings wird diese Begegnung alles andere als ein Spaziergang. Die SG kann ohne Druck aufspielen, hat bisher eine glänzende Runde absolviert und schon im Hinspiel gezeigt, dass sie diese Nachbarschaftsduelle durchaus ernst nimmt. 41:32 hieß es im Januar für Maulburg/Steinen.

Schönmüller erinnert sich nur ungern daran: „Wir müssen alles anders machen als in der Vorrunde, wo wir uns am Ende sogar ergeben haben.“ Es gelte diesmal mit Mut, Leidenschaft und einer gewissen Aggressivität zu agieren. „So wie man eben ein Derby spielen muss, um es zu gewinnen.“

Beide Teams kennen sich bestens. „Da wird es keine Überraschungen geben. Wir wissen, wie sie spielen, wir wissen, wie sie defensiv auftreten und umgekehrt.“ Schönmüller ist sich sicher, dass seine Jungs begriffen haben, um was es geht. „So etwas wie in der Hinrunde wird uns nicht mehr passieren.“

Personelle Sorgenfaltenauf Seiten des Gastes

Die HSG, die aktuell einen Rückstand von einem Zähler an das rettende Ufer aufweist, will vor den eigenen Fans ihr Spiel spielen. Als positives Beispiel kann die erste Hälfte der Partie gegen Schopfheim herangezogen werden. „Gelingt uns das, sieht es gut aus“, so Schönmüller, der im Derby nur auf Bernhard Müller verzichten muss.

Was das Personal anbelangt, so hat SG-Trainer André Leuchtmann erheblich mehr Sorgenfalten auf der Stirn. Ole Holzkamm hat sich jüngst im Training den Arm gebrochen, Jakob Tiedtke muss mit einer Lungenentzündung passen, genauso wie Rubens Freuschle (Außenbandriss) und der urlaubende Finn Nasdala.

„Es ist Derbytime, schade, dass wir so viele Ausfälle verkraften müssen. Aber wir werden alle probieren“, gibt sich Leuchtmann kämpferisch. „Dreiland muss liefern und wir müssen den Kampf annehmen.“ Denn eines ist klar: Das Derby wird eine heiße Kiste.

Leuchtmann weiß: „Die HSG spielt einen guten Angriff, die Abwehr ist zu knacken, wenn man mutig agiert und die Duelle annimmt und mit allem reingeht, was man hat.“ Genau das, stellt der Trainer fest, hat in den vergangenen Partien bei seinen Jungs gefehlt. „Wir müssen mehr investieren.“

Um in Brombach etwas Zählbares mitzunehmen, müsse sein Team das Tempospiel der HSG unterbinden. „Wir dürfen keine Bälle herschenken.“

Für alle, die in das SG-Trikot schlüpfen, gelte es 60 Minuten lang durchzuziehen. „Wir wollen unsere Leistung wieder stabilisieren, die Einstellung muss passen, um mit einem guten Gefühl aus der Partie gehen; wenn wir dann auch noch etwas Zählbares holen, dann ist das bombe“, so Leuchtmann.

HSV Schopfheim (13.) – TuS Steißlingen (6.); Sa., 18 Uhr: Bei elf Zählern Rückstand und nur noch zehn zu vergebenen Punkten ist für den Aufsteiger aus der Markgrafenstadt die Rückkehr in die Bezirksklasse bereits besiegelt.

„Wir sind rechnerisch bereits abgestiegen, aber das ist weder verwunderlich noch tut es keinem weh“, sagt Felix Hodapp. Der Coach war und ist Realist und hat nun auch nicht vor, Geschenke zu verteilen. „Wir wollen die letzten fünf Partien in der Landesliga bestmöglich bestreiten und ein bisschen genießen.“

So auch in Steißlingen, wenn man auf die dortige Zweite Mannschaft trifft, die immer einer „Wundertüte“ gleicht. „Man weiß nie, wer aus der Ersten zum Team stößt“, sagt Hodapp. Gerade, wenn Steißlingen zuhause spiele. „Aufgrund des Klassenunterschieds ist das Personal durchaus spielentscheidend“, erklärt Hodapp und verweist auf das jüngste HSV-Gastspiel bei der HU Freiburg II.

Selbst wolle man an die sehr gute Offensivleistung in dieser Partie anknüpfen. Aber eben auch die Abwehrleistung verbessern. „Auf die Defensive haben wir auch im Training unser Hauptaugenmerk gelegt.“

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