Zweimal, 2006 und 2014, wurde er mit überzeugenden Ergebnissen wiedergewählt. Nun sei es Zeit, nach 24 Jahren Platz zu machen für einen jüngeren Amtsinhaber, sagt Helmut Kima. Er scheide mit einem gewissen Stolz auf das Erreichte aus dem Amt, betont der 62-Jährige. Zu Beginn seiner Amtszeit seien große Infrastrukturmaßnahmen in den Bereichen Wasserversorgung, Kanalisation und Straßensanierung im Fokus gestanden. Aber es wurde auch eine zweite Kindergarten-Gruppe eingerichtet und ein neuer Kiosk bei der gerade vom Land auf die Gemeinde übereigneten Erdmannshöhle gebaut.
24 Jahre Bürgermeister, 42 Jahre im öffentlichen Dienst
Später wurde das Feuerwehrgerätehaus und der Dorfplatz gebaut, die Wasser- und Abwasserleitung nach Glashütten verlegt, das Bürgerhaus mit Verwaltungs-, Veranstaltungs- und Vereinsräumen komplett umgestaltet und modernisiert, der SV erhielt einen neuen Fußballplatz, die Feuerwehr ein neues Fahrzeug, der Werkhof-Neubau 2021 und die Computersteuerung für die Erdmannshöhlen-Besucher sowie ein neuer Spielplatz folgten, blickt der scheidende Bürgermeister zurück.
Der Bauernmarkt als Veranstaltung des in Hasel nach wie vor wichtigen Erwerbszweiges Landwirtschaft wurde schon im ersten Amtsjahr vom neuen Bürgermeister ins Leben gerufen, lange bevor Direktvermarktung, Regionalität und Nachhaltigkeit zu großen Themen wurden. Kima hatte mit dem Gemeinderat, mit dem ihn stets das Gemeinwohl über jegliche Parteigrenzen hinweg als wichtiges Ziel verband, natürlich auch kritische Dinge wie etwa die Windkraftanlage zu bewältigen. Ebenfalls gemeinsam mit dem Gemeinderat sowie der Bürgerschaft wurde 2009 das „Entwicklungskonzept Hasel 2025“ erarbeitet, und man beteiligte sich erfolgreich am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, bei dem auch der Slogan „Hasel - lebendiges Erdmannsdorf mit Weitblick“ entstand. In den letzten Jahren der Amtszeit kam die Entwicklung neuer Wohnbaubereiche im Dorf dazu.
Die örtlichen Vereine fanden und finden in Kima stets einen Förderer. Ehrenamtlich war der Bürgermeister bis vor kurzem im Vorstand des Höhlen- und Heimatvereins tätig, seit vielen Jahren steht er für den Tischtennisclub aktiv an der Platte und im Tennisclub ebenso aktiv auf dem Platz.
Auf die Frage, was nach 24 Jahren in Hasel und insgesamt 42 Jahren im öffentlichen Dienst bleibt, sagt Kima: „Ich scheide im vollen Frieden aus dem Amt und empfinde durchaus auch ein klein wenig Genugtuung, unter anderem darüber, dass Hasel als typische struktur- und steuerschwache Gemeinde des ländlichen Raumes finanziell relativ gut dasteht und es bislang fast immer schafft, den Ergebnishaushalt auszugleichen.“
„Erstmal will ich ein Jahr nichts tun, danach sehe ich weiter“
Und wie blickt der scheidende Bürgermeister in die Zukunft als Pensionär und Privatier? Der zweifache Vater wird in seinem Eigenheim, wo auch noch die Tochter daheim ist, derweil der Sohn aus beruflichen Gründen auswärts lebt, in Hasel wohnen bleiben, weiterhin den Tischtennis- und Tennisschläger schwingen, ansonsten erst einmal nichts tun.
„Nach 42 Jahren Berufsleben mit Sechs-Tage-Wochen einschließlich vieler abendlicher Verpflichtungen wird es mir vielleicht schwer fallen, nichts zu tun über den anvisierten Zeitraum von einem Jahr“, sagt Kima. Danach gebe es viele Möglichkeiten, sich „sinnvoll einzubringen“, etwa im sozialen Bereich. Das wolle er auf sich zukommen lassen.
„Auf jeden Fall freue ich mich auf die Freiheit, tun und lassen zu können, was ich will, frei von beruflich bedingten Zwängen und Belastungen“, so Kima, der noch bis einschließlich 30. Dezember Dienst im Rathaus tut.
Hasel. Neuanfang und Abschied heißt es am Donnerstag, 5. Januar, um 19 Uhr im Hasler Bürgersaal. Dort findet eine Gemeinderatssitzung statt, bei der der neue Bürgermeister Frank-Michael Littwin verpflichtet und vereidigt wird.
Anschließend wird ein Empfang anlässlich der Verabschiedung von Bürgermeister Helmut Kima ausgerichtet. Die Abschiedsrede wird Bürgermeister-Stellvertreter Matthias Feucht halten. Danach folgen Grußworte. Die musikalische Umrahmung liefern Gesang- und Musikverein.
Anschließend findet ein Umtrunk mit „Häppchen“ statt, ausgerichtet von Mitgliedern des Gemeinderats und des Höhlen- und Heimatvereins.