Hasel Kindergarten platzt aus allen Nähten

Wolfgang Grether
Der Kindergarten in Hasel erreicht wohl im Oktober seine Kapazitätsgrenze. Foto: Anja Bertsch

Die Schaffung von Kindergartenplätzen hat im Hasler Rathaus eine hohe Priorität.

Wie Bürgermeister Frank-Michael Littwin erläuterte, werden im Kindergartenjahr 2026 vermutlich 67 Kinder die Einrichtung besuchen. Die Erweiterung sei damit nicht nur ein Anliegen, sondern eine Dringlichkeit.

Waldkindergarten geprüft

Viele Möglichkeiten werden diskutiert. Vielleicht entsteht unter der Leitung der SenseAbilityAcademy ein Waldkindergarten. Geprüft wird auch ein Angebot dieser Art von Kita Natura. Parallel sind auch Planungsgespräche für den Ausbau des bestehenden Kindergartens in der Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde Hasel im Gange.

Vier mögliche Varianten

Gino Kratzer stellte für das Architekturbüro Brüderlin und Klemm gleich vier Varianten vor. Als Ausbauort biete sich das Untergeschoss des bestehenden Gebäudes an. In der Variante A1 ergäben sich Kosten von rund 40 000 Euro. Allerdings ohne Kindertoilette, was zusätzlichen Personalbedarf zur Folge hätte, da die Kinder auf dem Toilettengang über eine Treppe zu begleiten wären. In der Variante A2 wären sanitäre Anlagen direkt neben dem neuen Gruppenraum vorgesehen. Damit entstünden Kosten von 85 000 Euro.

Beide Varianten entsprechen aufgrund des fehlenden zweiten Fluchtwegs nicht den gesetzlichen Vorschriften. Das Landratsamt würde als zuständige Aufsichtsbehörde lediglich eine Ausnahmegenehmigung für zwei Jahre erteilen. So jedenfalls laute die mündliche Zusage. Bürgermeisterstellvertreter Matthias Feucht zeigte sich über beide Alternativen nicht glücklich, da sie nicht zukunftsfähig sind.

Mehr Gefallen fand die Variante A3, in der die gesetzlichen Fluchtwege eingeplant sind (Kosten hierfür: insgesamt 135 000 Euro). Sozusagen als Zusatz hatte Kratzer eine Variante A3+ entwickelt, in der ein neuer Außeneingang für das Untergeschoss eingerichtet würde. Das würde den Zugang für die Kinder erleichtern, ist aber mit Gesamtkosten von 215 000 Euro zu beziffern.

Was die Räte sagen

Andreas Reimann regte als Gemeinderat eine helle und freundliche Einrichtungsgestaltung an, in der auch der Lichteinlass von außen ermöglicht werde.

Feucht erkundigte sich nach der Bauzeit. Diese wurde mit sechs Monaten nach Genehmigung veranschlagt. Für die Genehmigung werden wohl mindestens zwei Monate gebraucht. Unter der Berücksichtigung der Bauferien ist der Entscheidungsdruck schon jetzt relativ hoch, wie auch die Gemeinderätin Katja Stoißer erkannte.

Gemeinderätin Sybille Matzner sprach sich für eine Kontrolle der zusätzlichen Personalkosten aus, die durch die Begleitung der Kinder zur Toilette entstehen, wenn die günstigste Investitionsvariante ausgesucht würde.

Auf Antrag von Gemeinderat Simon Geiger soll noch einmal ein Anbau in Leichtbauweise geprüft werden. Für die Betreiberin verwies Kirchengemeinderätin Doris Schwind auf die damit verbaute Spielfläche, was unter dem Aspekt der wachsenden Kinderzahl kritisch sei.

Entscheidung vertagt

Letztlich gab es in der Sitzung keine Entscheidung dafür aber mehr Alternativen, die zu prüfen sind.

Weitere Themen

Ohne Gegenstimmen wurde einer Erweiterung des Standesamtsbezirks Mittleres Wiesental, zu dem Hasel gehört, zugestimmt. Neu aufgenommen wird die Gemeinde Kleines Wiesental.

Die Untersuchung und Reinigung der Kanalsammler wird rund 25 000 Euro kosten. Die Auftragsvergabe wurde genau so einstimmig angenommen wie die Beschaffungsbeauftragung von Digitalfunk für die Freiwillige Feuerwehr über 13 000 Euro. Ohne den Digitalfunk ist die Kommunikation ab 2025 nicht mehr möglich, da die bisherigen Funkverbindungen nicht mehr unterstützt werden. Mit Freude nahmen die anwesenden Vertreter der Feuerwehr die Zustimmung zur Beschaffung eines Mannschaftstransportfahrzeugs zur Kenntnis. Am Preis von 45 000 Euro werden sich ein oder mehrere bisher nicht genannte Spender mit 33 000 Euro beteiligen.

Die Verbindungsbrücken nach Glashütten werden saniert. Um den Zugang zum Ortsteil auch während der Arbeiten zu gewährleisten, sind für die Ersatzbrücken 15 000 Euro zu berücksichtigen. Dazu kommen noch Aufwendungen für den Aushub, die bisher nicht beziffert sind.

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