Hasel Treppen schützen vor Hochwasser

Christoph Schennen

Vortrag: Bauingenieur Erich Linsin schildert, welche Probleme bei Starkregen auftreten

Erich Linsin hat am Mittwoch im Rathaussaal einen Vortrag über die Auswirkungen von Hochwasser beziehungsweise Starkregen auf das Gemeindegebiet von Hasel gehalten. Er ist Bauingenieur und war beim Regierungspräsidium Freiburg beschäftigt. Sein Arbeitsort war Bad Säckingen, wo er in der Abteilung „Plan und Bau von Gewässern erster Ordnung“ gearbeitet hat.

Von Christoph Schennen

Hasel. Linsin wies auf die Hochwassergefahrenkarten der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg hin, in denen Überflutungsflächen der Stärke HQ 10, HQ 50, HQ 100 und HQ-Extrem farbig markiert sind. HQ steht für die Abflussmenge bei Hochwasser. Die Zahl dahinter steht für die Häufigkeit des Auftretens des Hochwassers. Ein HQ 10-Ereignis tritt also statistisch einmal in zehn Jahren auf. Auf der Karte kann jeder sehen, ob sein Grundstück bei Hochwasser überflutet wird. Eine große Überflutungsfläche gibt es beispielsweise unterhalb der Hauptstraße.

Tief liegenden Häusern droht Überflutung

Gefährdet sind Häuser, die eine vergleichsweise tiefe Lage im Gemeindegebiet haben. Bei ihnen sind die Erdgeschosse hochwassergefährdet. Linsin vermutet, dass in diesen Geschossen früher niemand wohnte – anders als heute, wo nur wenige wissen, dass es mal Hochwasser in Hasel gegeben hat. Neuralgische Stellen im Gemeindegebiet sind das Ratshausareal, wo Hasel und Schlierbach vor der Brücke zusammenfließen und dann gestaut werden könnten, und das Feuerwehrhaus. Ein großes Problem bei Hochwasser sind das Geschiebe, also Gesteinsmaterial, und an der Hasel platzierte Gegenstände (Baumstämme, Holzbalken), die mitgezogen werden und Abflüsse versperren können.

Kurzschlüsse bei elektrischen Anlagen

Manche Treppenanlagen, über die das Erdgeschoss des Hauses zu erreichen ist, verhindern, das Hochwasser in das Gebäude eindringt. Linsin zeigte zahlreiche Bilder von Häusern, die vom Hochwasser bedroht sind, und Flächen in Glashütten, die als Rückhaltegebiete dienen. Er ging auch auf die Wanderung von Regenwolken im Südwesten ein, sprach davon, dass Unwetter über Gersbach hinwegzögen, es in Todtmoos ein Regenloch gebe und es am Schluchsee oft regne. Hochwasser, so Linsin weiter, führe dazu, dass Wasser in die Fußbodenisolierung eindringe, es Kurzschlüsse elektrischer Anlagen gebe und zu Schlamm und Abwasser in Räumen komme. Der Bauingenieur zeigte zahlreiche technische Zeichnungen, die verdeutlichten, wie Hochwasser in den Keller eindringen, aus der Toilette in das Bad fließen und das Siphon aus der Wand drücken kann. Bewohner von Einliegerwohnungen dürfen die Gefahren des Hochwassers nicht unterschätzen, so seine Botschaft. Dringt von oben Wasser in die Wohnung und lässt sich die Tür des überfluteten Raums nur nach innen öffnen, besteht Lebensgefahr.

Öltanks sind gefährdet und können umkippen

Schäden verursacht Hochwasser auch im Heizöllager. Besonders gefährdet sind die halb gefüllten Öltanks, die umkippen und auslaufen können. Ölgeruch durchzieht dann das Haus. Ein Mann berichtete, dass er sich wasserdichte Kellerfenster und ein wasserdichtes Garagentor gekauft habe. 70 Euro pro Fenster habe er gezahlt.

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