Das Landratsamt Lörrach hat die fünf von der EnBW geplanten Windkraftanlagen auf dem Glaserkopf nördlich von Hasel genehmigt. Während man diese Entscheidung im Erdmannsdorf mit Genugtuung zur Kenntnis nimmt, will die EnBW zunächst in Gesprächen die noch offene Frage der Transportwege für die Windkraftanlagen klären. Von Peter Schwendele Hasel. Beim Energieversorgungsunternehmer und Projektierer EnBW hat man gestern die positive Entscheidung für den lange und viel diskutierten Windpark auf dem Glaserkopf erleichtert aufgenommen. „Allerdings hatten wir auch nicht die Riesenzweifel an der Sache, weil wir insgesamt gut vorgearbeitet haben“, sagt Ulrich Stark aus der Kommunikationsabteilung des Energieversorgungsunternehmens. „Ohne Triumphgeheul“ hat Bürgermeister Helmut Kima die Neuigkeit zur Kenntnis genommen. „Wir haben vor vier Jahren bei einer Bürgerversammlung den politischen Auftrag erhalten, der Windkraft auf unserer Gemarkung Raum zu geben und diesen Auftrag haben wir verfolgt“, fasst Kima die Thematik zusammen, die insbesondere in der Nachbarkommune Schopfheim und vor allem in deren Ortsteil Gersbach für viel Aufregung gesorgt hat (lesen Sie auch unseren Bericht auf der Seite Schopfheim). Die Gemeinde Hasel habe das Windpark-Projekt auf dem Glaserkopf – vorgesehen sind insgesamt fünf Anlagen – immer befürwortet, nachdem sich der Standort als tauglich erwiesen habe, schließlich gelte es, in Deutschland die Energiewende mitzutragen und mitzugestalten, meint der Bürgermeister. „Dass das Ganze gewisse positive Effekte für Hasel hat, brauchen wir aber nicht zu verschweigen“, stellt Kima klar und verweist auf die gesicherten Pachteinnahmen in den nächsten zwanzig Jahren. Drei der fünf Windräder dürften auf Gemeindegrund errichtet werden, und bei 20 000 Euro Jahrespacht pro Anlage kann Hasel in den kommenden zwei Jahrzehnten mit Gesamteinnahmen in Höhe von 1,2 Millionen Euro rechnen. „Das ist für eine kleine Gemeinde wie unsere durchaus beachtlich, damit haben wir unseren Verwaltungshaushalt auf 20 Jahre gesichert“, so der Bürgermeister mit Blick auf die Tatsache, dass Hasel nicht – wie andere Kommunen – etwa auf nennenswerte Gewerbesteuereinnahmen bauen kann. Kima vergisst auch nicht zu erwähnen, dass im Zuge der Realisierung des Windparks auf dem Glaserkopf die Breitbandversorgung des Erdmannsdorfs deutlich erleichtert umgesetzt werden könnte. Wann wird das Projekt realisiert" Helmut Kima geht davon aus, dass die ersten Vorarbeiten zügig starten werden. Ein Baubeginn im Frühjahr und eine Inbetrieb-nahme der Windräder im Herbst nächsten Jahres scheint dem Bürgermeister nicht unrealistisch. Die EnBW will dagegen zum Zeitplan derzeit noch keine Aussagen machen. Zunächst müsse man das noch offene Problem der Zuwegung klären, so Ulrich Stark. Zu diesem Zweck will sich die EnBW in den nächsten Tagen nochmals mit den potentiellen Verhandlungspartnern ins Benehmen setzen. Mögliche Routen für den Transport der Windradelemente führen über Gersbach beziehungsweise über Wehr. Beide Kommunen sperrten sich in der Vergangenheit gegen den Transport über ihre Gemarkungen. „Ich glaube schon, dass wir es hinbekommen werden, einen gangbaren Weg zu finden“, meint Ulrich Stark optimistisch. Die EnBW wolle nicht auf den juristischen Faktor im Sinne der notwendigen Umsetzung der jetzt erteilten Genehmigung pochen, sondern eine allgemein akzeptierte Lösung erreichen. Stark: „Keiner muss jubeln, aber alle sollten sagen, dass sie mit der Lösung leben können.“ Hasels Bürgermeister geht davon aus, dass die Route über Wehr größere Realisierungschancen besitzt und dass die EnBW das Einvernehmen mit dem dortigen Gemeinderat herstellen wird. Kima: „Ich denke schon, dass sich da noch etwas bewegt, dass eine gewisse Einsicht aufkommt.“