Hausen Feuchtgebiete erhalten

Gerald Nill
In vorbildlicher Zusammenarbeit mit dem Hausener Bauhof konnten pünktlich zum Beginn der Laichzeit insgesamt acht Feuchtgebiete im Wald angelegt werden. Foto: Gerald Nill/Gerald Nill

Im Einsatz für Amphibien und Reptilien: Dagmar Engel pflegt kleine Gewässer im Hausener Wald.

Wasser ist die Quelle allen Lebens. Insbesondere Amphibien und Reptilien sind auf kleine Gewässer in Wald und Wiese angewiesen. Dafür setzt sich seit Jahren Tierärztin Dagmar Engel aus Hausen ein. Gerade jetzt, zu Beginn der Laichzeit, ist hier Sensibilität gefordert, weiß die Tierärztin. Denn seit kurzer Zeit wandern Frösche wieder zu Tümpeln und Bächen, um ihren Laich dort in gallertartigen Klumpen abzulegen.

Doch heute gibt es immer weniger dieser Feuchtgebiete, hat auch die Hausener Tierärztin Dagmar Engel festgestellt, die seit vielen Jahren im Frühjahr mit Schippe und Eimer in ihrer Freizeit in den Wald ihrer Heimatgemeinde zog, um den entsprechenden Lebensraum für Kröten und Frösche, Molche und Salamander zu schaffen.

Hilfe angefordert

„Wegen Waldarbeiten oberhalb der Feuchtgebiete wurden immer wieder die Wasserzuläufe beschädigt und viel Sand und Geröll in die Laichbecken geschwemmt“, berichtet Engel. „Mit Eimer und Schaufel habe ich jahrelang gegen das Austrocknen gekämpft, teilweise auch die Kaulquappen kurz vorm Schluss gefangen und weggetragen.“ Dafür bekam die engagierte Tierfreundin jedes Jahr einen Ehrenamtlichenpreis der Gemeinde Hausen. „Es wurde mir zunehmend klar, dass ich es so nicht mehr schaffe – deshalb habe die Gemeinde Hausen um Hilfe beim Ausbaggern gebeten,“ erzählt Engel.

Waldarbeiter legen Zuläufe

Bei Andreas Bechtel, Leiter des Bauhofs Hausen, sei sie nicht auf taube Ohren gestoßen. Er habe sich die sensiblen Stellen an den Waldwegen zeigen lassen und dann mit seinen Mitarbeitern die Zuläufe von Dolen so angelegt, dass kleine Wasserbecken entstanden sind. „Die Mitarbeiter haben ganz großartig ausgebaggert und damit diese Biotope für die nächsten Jahre gerettet“, freut sich die Hausenerin. Ohne diesen Einsatz wären wahrscheinlich 90 Prozent der wertvollen Biotope verloren, schätzt sie. „Ich war richtig glücklich, als ich das gesehen habe.“ Selbst die selten gewordenen Salamander und ihre Larven hat sie just in jenem Waldgebiet gesehen.

Überlebenswichtiges Gut

Jedes einzelne Feuchtbiotop sei gerade im Klimawandel mit seinen trockenen Frühsommern von unschätzbarem Wert. Laich der Frösche sei ein wichtiger Bestandteil in der Nahrungskette, der nicht nur von Vögeln, sondern auch von Reptilien geradezu überlebenswichtig sei.

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