Hausen Fußballer wünschen sich Kunstrasen

Manuel Hunn
Der Hartplatz des FC Hausen soll zum Kunstrasenplatz werden. Foto: Manuel Hunn

Der Hausener Feuerwehrsaal ist bei der Sitzung des Gemeinderats aus allen Nähten geplatzt. Viele Mitglieder des FC Hausen kamen, um ihrem Wunsch nach einem neuen Kunstrasenplatz Nachdruck zu verleihen.

Zu Beginn der Gemeinderatssitzung am Dienstag fanden sich dutzende Personen im Feuerwehrsaal ein, einige davon aufgrund des Platzmangels sogar vor der Eingangstüre. Die von vielen getragenen grünen Trainingsjacken des FC Hausen ließen zu diesem Zeitpunkt bereits darauf schließen, dass sie einzig für den ersten Tagesordnungspunkt „Umsetzung eines Kunstrasenplatzes“ zur Sitzung kamen.

Matsch und Sandsturm

Der Vorsitzende des FC Hausen, Holger Keller, stellte gleich zu Beginn der Sitzung vor, „was uns bewegt“ und erläuterte anhand einer Präsentation die Pläne der Fußballer.

Er erklärte, dass der 45 Jahre alte Hartplatz des Vereins je nach Wetterlage und Jahreszeit für Probleme sorgt. So laufe zum einen das Wasser nicht mehr ab, was oft zu Matsch auf dem Platz führe.

Zum anderen sei dort mitunter so viel Sand in der Luft, dass die Hausener „bei Sandsturm mit Staubmaske kicken müssten“.

Da man oft, etwa bei Regen oder Dunkelheit, nicht auf dem Rasenplatz trainieren könne, sei man gezwungen Trainingsflächen, beispielsweise in Fahrnau, anzumieten. Keller betonte in diesem Zusammenhang auch, dass die Hausener Festhalle keine Sporthalle ist und daher nur bedingt als Trainingsort tauge. Derzeit würden sich die 540 Vereinsmitglieder, davon 230 Jugendliche, auf 15 Mannschaften mit 1200 Trainingseinheiten jährlich verteilen. Der Lösungsansatz der Fußballer „dem Übel zu begegnen“, sei daher anstelle des Hartplatzes einen Kunstrasenplatz zu errichten.

Kosten für Gemeinde

Obwohl der Verein finanziell gut dastehe, könne man die Kosten hierfür allerdings nicht alleine stemmen. Das eingeholte Angebot beläuft sich laut Keller auf Kosten von insgesamt 341 000 Euro – realistisch sollte man aber von 400 000 Euro ausgehen. Hiervon könne der Verein selbst 100 000 Euro und durch Fördergelder zusätzlich 90 000 Euro beisteuern. Für die Gemeinde blieben somit 210 000 Euro Kosten hängen; dieser Betrag könnte durch weitere Fördergelder eventuell auf 147 000 Euro gesenkt werden. Zum Zeitplan sagte Keller: „Wir erhoffen uns, dass es 2025 im Haushalt steht und wir den Kunstrasen umsetzen können“.

Mehrere Räte äußerten, dass das Vorhaben der Fußballer „nachvollziehbar“ und „sinnvoll“ ist – die Kosten für die Gemeinde aber nicht unerheblich seien. So sagte Hermann Lederer (SPD), dass Kommunen derzeit „am Hungertuch nagen“ und er daher eine derart „kurzfristige“ Planung für den Kunstrasenplatz als „Vision“ ansehe. Zudem wies er darauf hin, dass man für alle Vereine in der Gemeinde zuständig ist und bei einer finanziellen Unterstützung auch auf den „sozialen Frieden“ achten sollte.

Bürgermeister Philipp Lotter erklärte, dass man bei der Finanzplanung in der Haushaltsberatung im nächsten Jahr sehen müsse, „was wir an Geld haben“. Er betonte jedoch, dass für ihn nicht die Frage sei, „ob wir es machen, sondern wann wir es machen“; man nehme das Thema ernst. Diese Aussage wurde von den anwesenden Fußballern mit viel Applaus quittiert.

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