Hausen im Wiesental Ein Fest mit Musik und Literatur

Adrian Steineck
Auch die Kinder in Hausen beteiligen sich an dem traditionellen Hebelfest zu Ehren des Dichters. Foto: Archiv

Tradition: Hausen plant nach der zweijährigen Corona-Zwangspause ein Hebelfest im gewohnten Rahmen

Wenn die Einwohner Hausens frühmorgens von den Klängen der Hebelmusiker in ihrer traditionellen Tracht geweckt werden, ist wieder Hebelfest. Die Traditionsveranstaltung soll nach der coronabedingten Zwangspause im Mai wieder im gewohnten Rahmen stattfinden.

Von Adrian Steineck

Hausen. „Wir planen es derzeit so, wie man es aus der Zeit vor Corona kennt“, sagt Gabi Strohm, Sekretärin von Bürgermeister Martin Bühler, im Gespräch mit unserer Zeitung mit Blick auf angekündigte Lockerungen der Corona-Verordnung.

Mehrere Tage lang will das Hebeldorf Hausen, wo der Dichter unter anderem einen Teil seiner Kindheit verbracht und die Volksschule besucht hat, dann wieder an das Leben und Wirken Johann Peter Hebels erinnern. Ob allerdings die Mitglieder der Hebelmusik wieder an dem Fest teilnehmen können, ist laut Gabi Strohm derzeit noch offen. Mit den Proben aber beginnen die Musiker dieser Tage, und sie freuen sich bereits auf das Hebelfest, sagt sie.

Preisträgerin Monika Helfer hat zugesagt

Ihr Kommen bereits zugesagt hat die österreichische Schriftstellerin Monika Helfer, die mit dem Johann-Peter-Hebel-Preis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet wird (wir berichteten).

Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre anlässlich des Geburtstags des Dichters am 10. Mai beim Hebelfest verliehen.

Die Schriftstellerin, die sich laut der Begründung des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst erzählerisch auf die Reise zu ihren Wurzeln im Sprach- und Kulturraum Vorarlbergs begibt, soll am 9. Mai im Hebelhaus lesen.

Auch andere Programmpunkte stehen bereits weitgehend fest. So wird beim traditionellen Hebelabend in der Hausener Festhalle die Hebel-Plakette an einen bis dahin geheim gehaltenen Preisträger überreicht werden. Auch im Kindergarten wird schon fleißig für das mehrtägige Fest geprobt.

Ebenfalls wieder anbieten will man den Anlass, der den Ursprungsimpuls für das im Jahr 1861 erstmals gefeierte Hebelfest bildet: die Bewirtung der „Alten Mannen“. Diese Tradition entstand aus dem Ansinnen des Dichters, den ältesten Bürgern des Hebeldorfs, den „Alten Mannen“, jeden Sonntag ein Essen und einen Schoppen zu spendieren. Bis heute werden die zwölf ältesten Einwohner Hausens anlässlich des Hebelfests im Sinne Johann Peter Hebels (1760 bis 1826) verköstigt.

Hebelfest könnte zum Weltkulturerbe werden

Angesichts solcher seit mehr als 150 Jahren gepflegter Tradition hat die Gemeinde Hausen im Dezember vergangenen Jahres den Antrag gestellt, dass das Hebelfest Bestandteil des Immateriellen Kulturerbes der Unesco werden soll. Eine entsprechende Bewerbung ist beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg eingereicht worden. Das Hausener Hebelfest könnte damit der Basler Fasnacht folgen, die im Jahr 2017 auf die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Unesco aufgenommen wurde.

Zwar gebe es in dieser Hinsicht derzeit nichts Neues, sagt Gabi Strohm. Allerdings ist man im Rathaus zuversichtlich, dass man bis zum Hebelfest im Mai erfährt, ob man die nächste Stufe im Bewerbungsverfahren erreicht hat.

 Näheres zum Hebelfest gibt es im Internet unter www.hausen.pcom.de/kultur_bildung.

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