Hausen im Wiesental Kita-Kinder sind ausgezogen

Markgräfler Tagblatt

Sprachheilschule: Umzug weitgehend abgeschlossen / „Tag der Öffenen Tür“ im nächsten Jahr geplant

Die Sprachheilschule des Landkreises Lörrach hat ihre neue zwischenzeitliche Nutzung in Hausen weitgehend bezogen. Sie ist seit Schuljahresbeginn in der ehemaligen Hauptschule untergebracht.

Von Christoph Schennen

Hausen. Dort werden 92 Schüler von der Klasse 1 bis 4 von 27 Lehrkräften unterrichtet. Es gibt außerdem einen Schulpsychologen, eine Referendarin und zwei Bundesfreiwilligendienstleistende, wie Schulleiter Hugo Brauer auf Nachfrage mitteilt. Die 35 Lehrerwochenstunden gliedern sich auf in 27 Unterrichtsstunden und acht Stunden Sprachtherapie und Sprachförderung.

Im Erdgeschoss befinden sich die Verwaltung und zwei Klassen, im Untergeschoss zwei Klassen und die Bibliothek und im Obergeschoss vier Klassen und das Büro der Beratungsstelle. „Wir sind auch ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum “, betont Brauer.

Das Rektorat und das Sekretariat werden noch umziehen; in der vergangenen Woche ist die Krippengruppe, die wegen unerwarteter Verzögerung der Gipserarbeiten im Kindergarten noch in der Schule untergebracht war, wieder in den Kindergarten gezogen.

Brauer hofft, dass der Umzug bis nach den Herbstferien abgeschlossen sein wird.

Größerer Schulhof und größere Klassenzimmer

In der Sitzung des Hausener Gemeinderats wurde bemängelt, dass es angesichts der neuen Schule zu einem Verkehrschaos gekommen sei. Brauer sagt hierzu: „Ein Chaos entstand anfangs bei der Abholung, aber nicht morgens.“ Inzwischen sei das Problem aber behoben worden, weil die Busse an unterschiedlichen Stellen halten würden - am Parkplatz ebenso wie vorm Haus. Montags, mittwochs und freitags endet die Schule um 12.30 Uhr, dienstags und donnerstags um 13.20 Uhr.

Um den Bedürfnissen insbesondere der hörbehinderten Kinder gerecht zu werden, wurden im Hausener Schulgebäude Schallschutzsegel unterhalb der Decke eingebaut. Grundlage dieser Maßnahme war ein Gutachten. Wenn die Klassenräume vollständig möbliert sind, würden erneut Messungen zur Schallverteilung im Klassenraum durchgeführt, die dann weitere Nachbesserungen bei den Schallschutzsegeln zur Folge haben könnten.

Weitere Maßnahmen betrafen den Brandschutz. Ein zweiter Rettungsweg, der vom zweiten Obergeschoss auf den Schulhof führt, wurde in Form einer Außentreppe realisiert. Das Gebäude hat ferner Rauchschutztüren und eine Rauchwärmeabzugsanlage. Bei einigen Fenstern wurden die Brüstungen erhöht.

Neubau könnte in Maulburg entstehen

Für die Sprachheilschule bringt der neue Standort in Hausen viele Vorteile. „Wir hatten in Weil beziehungsweise in Zell zwei winzige Schulhöfe“, sagt Hugo Brauer. „Nun haben wir einen größeren Schulhof, größere Klassenzimmer, eine Sporthalle und mehr Sportunterricht“, sagt der Rektor. Die Turn- und Festhalle liege praktischerweise direkt nebenan. Der Schwimmunterricht finde - wie bisher - im Hallenbad in Maulburg statt.

Brauer ist zufrieden mit dem Umzug und der Renovierung. Beides habe sehr gut geklappt und auch die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt sei optimal gewesen.

Der Umzug war notwendig geworden, weil die Stadt Weil den Mietvertrag des von der Sprachschule genutzten Gebäudes wegen Eigenbedarfs gekündigt hatte. Im Zuge dessen zogen auch die am zweiten Standort in Zell unterrichteten Sprachheilschüler nach Hausen.

Die Schüler kommen aus dem gesamten Landkreis, aus Rheinfelden ebenso wie aus Grenzach-Wyhlen, Weil, Lörrach, Todtnau, Hausen und „manchmal“ auch aus Wehr,

um nur einige zu nennen.

Die neue Sprachheilschule soll in Maulburg entstehen, wo der Landkreis eine Option auf ein Grundstück habe, erinnert Brauer. Frühestens zum Schuljahr 2023/2024 würden die Sprachheilschüler laut bisherigen Plänen dort in einem Neubau unterrichtet werden. „Die Sonderschulen sollen zu Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) werden“, sagt Brauer. In Maulburg gebe es bereits ein SBBZ: die Helen-Keller-Schule mit den Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung beziehungsweise dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung.

Wenn der Umzug abgeschlossen sei, gehe es darum, dass eine Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus ihm, Lehrern und Eltern, eine Konzeption für eine Ganztagsschule erarbeite, kündigt der Rektor an. Er verspricht auch, die Schule der Öffentlichkeit an einem „Tag der offenen Tür“ im Januar oder Februar 2020 vorzustellen.

„Die Kinder, die wir in unsere ersten Klassen aufnehmen, haben in der Regel massive Probleme in der Artikulation, in der Grammatik oder im Sprachverständnis“, sagt Hugo Brauer. Für diese Kinder, die Lesen und Schreiben langsamer lernen oder eine Lese- und Rechtschreibschwäche entwickeln, sei eine Sprachstörung das Entwicklungsrisiko ersten Ranges und eine Gefahr für den Schulerfolg, fügt Brauer hinzu.

Bevor ein Schüler in die Sprachheilschule aufgenommen werde, gebe es eine individuelle Eingangsdiagnostik, aufgrund derer ein individueller Therapie- und Förderplan entwickelt werde.

„Wir haben einen auf die Probleme der Kinder speziell zugeschnitten Unterricht, was die Methode und auch die Inhalte angeht“, sagt Brauer. Der Sportunterricht zeichne sich durch „viele Wahrnehmungs-, Orientierungs- und rhythmische Übungen aus“, so der Schulleiter.

Er verweist auch auf den Lese-Schreiblehrgang. Es ist für die Schüler keine Pflicht, alle vier Klassen der Sprachheilschule zu durchlaufen.

Im Gegenteil: je früher zurückgeschult werde, desto besser. Nach der zweiten Klasse würden viele Schüler zurückgeschult, so der 61-Jährige. „Letztes Schuljahr waren es zehn.“

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