Hausen im Wiesental Plastischer Vergleich mit Kochtopf

Markgräfler Tagblatt
Altbürgermeister aus dem Landkreis Lörrach besuchten die Hausener Firma KMU Loft. Foto: Gudrun Gehr Foto: Markgräfler Tagblatt

Freundeskreis: Ehemalige Bürgermeister im Landkreis Lörrach zu Besuch bei der Firma KMU Loft

Der Freundeskreis der ehemaligen Bürgermeister aus dem Landkreis Lörrach ist eine lockere Vereinigung, die sich jährlich einige Male trifft.

Von Gudrun Gehr

Hausen. Die Unternehmungen der Gruppe sind unterschiedlich. So stehen Besichtigungen von öffentlichen Einrichtungen, Firmen oder Stadtführungen auf der Tagesordnung. Im Gedenken an den kürzlich verstorbenen Alt-Bürgermeister von Hausen, Karl-Heinz Vogt, beschloss die Vereinigung, einen Betrieb in Hausen aufzusuchen.

Hausens Bürgermeister Martin Bühler hatte einen Besuch bei der weltweit tätigen Firma KMU Loft Cleanwater (KLC) vorgeschlagen, die sich der Reinigung von Industrieabwässern und deren Aufbereitung mittels Vakuum-Verdampfer-Technologie verschrieben hat.

Vorstellung der Firma

Die Geschäftsführer Jindrich Havranek und Volker Welzenbach berichteten von den Anfängen der Firma, die 1990 von Erich Hildebrandt gegründet worden war. Im Jahr 2012 erfolgte der Verkauf der Firma an einen Investor. Jindrich Havranek: „Zwischenzeitlich reinigen über 2400 Anlagen aus unserer Produktion die Abwässer in führenden Industriebetrieben auf der ganzen Welt.“ Die Firma beschäftigt insgesamt 110 Mitarbeiter und hat noch Standorte in Frankreich und Italien. Vorgestellt wurde das Hausener Unternehmen in einem kleinen Film.

Humorvoll und auf alemannisch erklärte der technische Leiter Manfred Schnell das Prinzip der Verdampfertechnologie. Diese wird in den Sparten Metallbearbeitung, Druckguss, Oberflächenbeschichtung, Energietechnik, Entsorger, Nahrungsmittel und Chemie benötigt. Am Beispiel eines Kochtopfes mit kochenden Kartoffeln und dem abziehenden Dampf über die Dunstabzugshaube erklärte Schnell die Funktionsweise dieser Technologie. Der Dampf wird in einem geschlossenen energieeffektiven Wärmekreis über hoch entwickelte Abscheider oder Filter zurückgeführt, das verbleibende Konzentrat kann je nach Umständen als Wertstoff weiterverwendet werden oder geht in die Entsorgung.

Technologie

„Kein Kunde hat die identischen Bedürfnisse, kein Abwasser ist gleich.“ Die Gäste erfuhren beim Vortrag die Unterschiede zwischen einem Naturumlauf und einem Zwangsumlauf, hörten von Blasen- oder Fallstromverdampfung oder von Temperaturdifferenzen.

Stolz ist Manfred Schnell auf die Technologie der Firma, die er anhand eines praktischen Beispieles erläuterte.

Damit sich die Gäste ein Bild von der Produktion machen konnten, wurde die Gruppe in die Werkhalle und anschließend in das Labor der Firma, liebevoll „Hexenküche“ genannt, geführt. Jutta Hinz, Leiterin der Anwendungs- und Verfahrenstechnik, beschrieb eindrucksvoll die chemische Untersuchung der zu reinigenden Abwässer. Ihre reiche Erfahrung zeigt: „Immer zuerst das Unmögliche denken, dann geht es schneller.“

Nachwuchs fehlt

Manfred Schnell verwies auf den auch bei der Firma KMU vorhandenen Fachkräftemangel. „Unsere Fachleute müssen über Kenntnisse im elektrischen, pneumatischen, elektronischen, chemischen und mechanischen Bereich verfügen.“ Keine Berufsausbildung vermittelt jedoch die Gesamtheit dieses erforderlichen Wissens. So appellierte Schnell an die Gruppe der Altbürgermeister: „Wenn Sie Kinder oder Enkel haben, die eine Lehrstelle suchen und sich für unsere Technologie interessieren, lassen Sie diese baldmöglichst bei uns vorsprechen“.

Der Sprecher der Gruppe der Altbürgermeister, Hansjörg Rupp aus Eimeldingen, bedankte sich für die Informationen und die Verpflegung bei den Geschäftsführern und Mitarbeitern der Firma KMU.

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