Denn Dagmar Kreitzscheck betonte, dass der Trost für jeden Menschen anders aussieht, also ganz individuell ist. Und sie erläuterte, dass der leibliche Trost genauso wichtig ist wie der geistige oder geistliche.
Denn vielleicht erquickt den Schwerkranken oder auch die Trauernde eine Lieblingsspeise oder ein heißes Getränk.
Vielleicht möchte er oder sie in den Arm genommen werden oder eben auch nicht. Auch eine bestimmte Musik kann trösten.
Es wurde auch betont, dass das individuelle Trauern zu akzeptieren ist. So könne es durchaus sein, dass der Schock des erlebten Todes eines nahen Angehörigen erstmal verdrängt würde und sich jemand in Arbeit „flüchtet“ oder auch in Ablenkung anderer Art.
Dies sei gleichsam ein Schutzmechanismus der Seele und habe seine Berechtigung.
Den Trauernden in seinem Leid wahrnehmen
Auch könne es durchaus mal wohltuend sein, nicht über das Leid, sondern vielleicht über den Alltag zu reden: sozusagen Smalltalk, und das falle den Menschen ja auch wieder leichter. Aber, so die Quintessenz für die Zuhörenden: stand- und aushalten, ehrlich die eigene Sprachlosigkeit oder Ohnmacht benennen und damit den trauernden Menschen sehen und in seinem Leid wahrnehmen, darauf komme es an.
Dies war ein Vortrag, der die zahlreich Interessierten nachdenklich und bereichert zurückließ. Darum gilt der Dank den Veranstaltern, dem Bildungswerk der Seelsorgeeinheit Mittleres Wiesental, der evangelischen Erwachsenenbildung Hochrhein-Markgräflerland, der ambulanten Hospizgruppe Schopfheim und der ökumenischen Krankenhausseelsorge.
ANGELIKA PROSS