Hausen im Wiesental Ungeahnte Ähnlichkeiten

Jürgen Scharf

Muettersproch-Gsellschaft: Abend über Hebel, Beethoven und Hölderlin / Hebelhaus im Werbefilm

Beim jüngsten Monatstreff der Muettersproch-Gsellschaft Gruppe Wiesental im Hebelhaus gab es verschiedene Überraschungen. Die erste war ein kurzer Werbefilm, die zweite waren erstaunliche Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten bei Hebel, Beethoven und Hölderlin, die Siegfried Schmieg in seinem Referat ausgearbeitet hat.

Von Jürgen Scharf

Hausen. Bürgermeister Martin Bühler hatte alles mitgebracht: Beamer, Lautsprecher, Laptop, um einen neuen Imagefilm über das Hebelhaus zu zeigen, angeregt vom Naturpark Südschwarzwald, in dessen Arbeitsgruppe er vertreten ist. Museen aus unserem Gebiet werden in der Reihe „Museum öffne dich“ filmisch vorgestellt, acht solcher Videos wurden schon gedreht. Alle laufen acht bis neun Minuten, sind über Youtube abrufbar oder wie dieser über die Homepage des Hebelhauses und der Gemeinde Hausen.

Man sieht ein originelles Interview, das die Kulturwissenschaftlerin Sabine Dietzig-Schicht, Regionalmanagerin für Tradition und Kultur beim Naturpark, mit Bürgermeister Bühler und Heidi Zöllner von der Muettersproch-Gsellschaft führt. Es soll ein Appetithappen sein, das Literaturmuseum zu besuchen.

Moderner Ort der Kulturvermittlung

Bühler erzählt Biografisches über Hebel und das Hebelhaus als modernen Ort der Literaturvermittlung und die Kamera schwenkt von der Außenansicht in den Raum im Dachgeschoss. Zöllner spricht über ihre Motivation, sich für das Alemannische einzusetzen. Zum Schluss zeigt Bühler den Wegweiser zum Hebel-Wanderweg und sagt: „Wenn ihr das seht, seid ihr auf dem richtigen Weg“.

Der Film wurde mit Beifall und Genugtuung aufgenommen. Man freut sich in der Runde der Muettersprochler über solche Initiativen. Und hörte danach gerne dem Referenten zu, der nach Gemeinsamkeiten bei den drei Säulenheiligen Hebel, Beethoven und Hölderlin suchte und diese in den Namen, Geburtsdaten, Geburtsorten, familiären Situationen, dem Thema Frauen und in den Werken der beiden Dichter und des Komponisten fand.

Was verbindet sie? Schließlich sind sich die drei nie begegnet. Hebel und Hölderlin wurden früh Halbwaisen; beide gingen auf Lateinschulen, sollten Pfarrer werden, waren Hauslehrer, hatten Angebetete. Hebel verehrte die Schauspielerin Henriette Hendel-Schütz, Beethoven die „unsterbliche Geliebte“ und adelige Damen, Hölderlin eine Bankiersgattin. Aber alle drei blieben ledig. Bei Hebel heißt es, aus Geldmangel habe er nie geheiratet.

Alle drei Geistesgrößen haben das Universalgenie Goethe getroffen. Und alle drei waren musikalisch, fleißig, sind oft umgezogen und hegten eine Liebe zur Natur. Schmieg konnte gut darstellen, wie man mehrere Künstler vergleichen kann: mit Hörbeispielen, Zitaten, Gedichtauszügen.

Verbindende Elemente fein herausgearbeitet

Als dritte und letzte Überraschung ging noch ein Holzkistchen mit einem Memory von Tisch zu Tisch: „Alemannisch - was sunscht“, mit Begriffen auf alemannisch und einer Wortliste, nach einer Idee von Heidi Zöllner, die Bürgermeister Bühler gerne aufgegriffen hat. Hergestellt wurde das Wort-Spiel von der Firma Holzwurm. Es gibt eine kleine Auflage davon und ist für 30 Euro, so Bühler, „ein schönes Geschenk“..

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