Hier studierte Aulus Gellius, der wohl von 130 bis 180 zumeist in Rom lebte. Sein Werk basiert auf einer Stichwortsammlung aus zwanzig Notizbüchern, besteht aus etwa 400 meist kurzen Kapiteln. Bedient werden viele Stilrichtungen, weshalb die „Attischen Nächte“ als Paradebeispiel der sogenannten Buntschriftstellerei respektive der Miszellenliteratur (Kurztexte beliebigen Inhalts) gelten - der Essay eben.
Geboten sind philosophische Essays, naturwissenschaftliche Abhandlungen, historische und fantastische Erzählungen sowie autobiografische Anekdoten. „Scheinbar mühelos wechselt Gellius zwischen ironisch-leichtem Ton und wissenschaftlicher Strenge, registriert mal prosaisch kühl, um dann wieder wild zu fabulieren“, so Vogt. Alles zusammen „eröffnet einen unschätzbar reichen und tiefen Einblick in die Welt der Spätantike“.
So seien die „Attischen Nächte“ nicht weniger als eine Enzyklopädie des antiken Wissens der verwandten Kulturkreise Griechenlands und Roms. Sie birgt alles, was der gebildete Römer seinerzeit wissen musste, so Vogt. Gellius‘ Kindern dienten sie erzieherisch, Klein wie Groß sollte zum Nachdenken angeregt werden, so ein Ansatz.