^ Helfer vor Ort in Maulburg und dem Kleinen Wiesental: Das erste Jahr - Maulburg - Verlagshaus Jaumann

Helfer vor Ort in Maulburg und dem Kleinen Wiesental Das erste Jahr

Gudrun Gehr
Dennis Rupp (links) und Stefan Mazur mit der Ausrüstung der Ersthelfer Foto: Gudrun Gehr

Hinter den ehrenamtlichen Ersthelfern der „Helfer vor Ort“-Gruppen im DRK-Ortsverband Maulburg-Kleines Wiesental liegt das erste Jahr ihrer Arbeit. Gruppenleiter Dennis Rupp und Bereitschaftsleiter Stefan Mazur blicken zurück.

Die „Helfer vor Ort“ (HvO)-Gruppen im DRK-Ortsverband Maulburg-Kleines Wiesental starteten beide im vergangenen Jahr: Die Maulburger Gruppe – zu der auch Adelhausen gehört – nahm ihre Arbeit zum 1. Mai 2023 auf. Die Gruppe im Kleinen Wiesental kann auf ein komplettes Kalenderjahr ihrer Tätigkeit zurückblicken. Im Pressegespräch berichteten der Bereitschaftsleiter und stellvertretende Vorstand des Ortsvereins Stefan Mazur und Dennis Rupp als Leiter der HvO-Gruppen über die Arbeit der Gruppen.

13 Ersthelfer im Einsatz

Für das Kleine Wiesental sind zwischenzeitlich sechs Notfall-Helfer im Einsatz, eine 18-Jährige ist derzeit noch in Ausbildung. Für Maulburg stehen als Ersthelfer sieben Personen bereit. Stefan Mazur erklärte: „Zunächst haben wir den Schwerpunkt für unsere Gruppen auf das deutlich größere Kleine Wiesental gelegt.“

Die nächsten Rettungswachen für das Kleine Wiesental befinden sich bei den Maltesern in Gündenhausen oder beim DRK Schönau, was einen deutlich größeren Anfahrtsweg verursacht. Bei einer intensiven Suche nach Ersthelfern im Kleinen Wiesental und einer Info-Veranstaltung in Tegernau kristallisierten sich mehrere Interessenten heraus. Deren Ausbildung startete gemeinsam. Insoweit gibt es derzeit Helfer aus allen Ortsteilen des Kleinen Wiesentals, außer Wies.

An drei Wochenenden wurde dann beim Ortsverein die Sanitätshelfer-Basisausbildung absolviert. Um als HvO-Helfer tätig werden zu dürfen, musste noch eine zusätzliche Ausbildung über 14 Stunden abgeleistet werden. Damit sich alle Helfer auf einem gemeinsamen Stand befinden, erfolgt jeden zweiten Freitag ein Ausbildungsabend. Hier finden Schulungen rund um die medizinische Erstversorgung statt.

Die Helfer in der Maulburger Gruppe sind bereits seit längerer Zeit ehrenamtlich beim Ortsverband tätig. Dennis Rupp, der hauptamtlich bei der Integrierten Einsatzleitstelle tätig ist, sagte: „Wir sind medizinisch auf einem sehr hohen Niveau. Unsere HvO haben ein gutes medizinisches Wissen, um vor Ort auch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes mitarbeiten zu können.“

Erlernt wird bei den Schulungen nicht nur die lebensrettende Sofortmaßnahme, sondern auch die Anamnese. Rupp erläuterte: „Speziell unser Ortsverein setzt sich für die erhöhten Ansprüche ein.“ Dies hat sich in der Praxis auch bereits optimal für den Rettungsdienst erwiesen. Außerdem gibt es einmal jährlich Zertifizierungsveranstaltungen mit Prüfungen, um den Helfer zu unterstützen. Hier wird geübt, das erlangte Wissen auch unter Streß – wie im Ernstfall – abzurufen.

Mit Herzblut

Mazur betonte: „Ohne Herzblut kann hier nicht mitgemacht werden, ein wenig Helfersyndrom sollte schon vorhanden sein.“ Die Helfer würden nicht aus medizinischen Berufen kommen, sondern würden quasi bei Null beginnen. Die Ersthelfertätigkeit befindet sich im Ortsverein mit einer Ausnahme in weiblicher Hand, die Aktiven sind zwischen 18 und 50 Jahre alt.

Sie haben ihre persönliche Ausrüstungsgegenstände, wie Einsatzkleidung und den Notfallrucksack bei sich zu Hause. Die Kosten von rund 500 Euro wurden von der Gemeinde des Kleinen Wiesentals mitfinanziert. Die Kommunikation erfolgt über das Privat-Handy. Oft erfolgt der Einsatz des Ersthelfers zunächst alleine. „Die Helfer vor Ort - gerade im Kleinen Wiesental - bringen für unsere Einsätze auch wertvolle zeitsparende Orts- und Personenkenntnisse mit“, so Mazur.

Es gibt keine festgelegten Dienstpläne, die Verständigung erfolgt gruppenweise per Funkempfänger. Über die Leitstelle erfolgt sodann die Alarmierung mittels einer App auf dem Handy. Hier gibt es Rückmeldefunktionen des einzelnen HvO.

Einsätze sind Wundertüten

Tätigkeit des Ersthelfers kann der Start der Reanimation, die Anwendung des Defibrillators oder die stabile Seitenlage sein. Auch das Stillen von Blutungen und das Anlegen von Verbänden gehört zum Portfolio. Wichtig sei auch die Unterstützung der Angehörigen im Ernstfall, die niederschwellig durch die HvO wahrgenommen werden können. Mazur berichtete schmunzelnd: „Jeder Einsatz kann sich als Wundertüte mit vielen Überraschungen erweisen.“

Innerhalb eines Jahres absolvierten die Ersthelfer der Kleinwiesentäler Gruppe insgesamt 78 Einsätze. Der 17. April erwies sich mit vier Einsätzen als Rekord. Seit Mai gab es für die Maulburger Gruppe insgesamt 16 Einsätze. Insgesamt halfen die HvO bei sieben Reanimationen.

Mazur freut sich auf weitere Interessenten und sagte: „Helfer sind uns stets willkommen. Jeder kann hier seine Fähigkeiten einbringen.“

Jeweils zu den Dienst-Abenden mittwochs, um 20 Uhr, kann beim DRK-Ortsverein in Maulburg, Belchenstraße 5, „reingeschnuppert“ werden. Kontaktaufnahme und Infos per E-Mail an bl@drk-maulburg-kleineswiesental.de.

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