In St. Agathe wird es sehr pur sein, denn ich spiele ganz akustisch, also ohne die dezente Verstärkung und Erweiterung durch klangliche Effekte, die ich normalerweise benutze. Ich verwende meine treue Gibson LG-2 Akustikgitarre Jahrgang 1959 und eine neuere ‚Fern‘- Weissenborn Slidegitarre. Vielleicht nehme ich aber noch ein oder zwei zusätzliche Instrumente als „Doppel“ mit, da ich ab und zu umstimmen muss. Ich plane das Konzert ohne Pause und möchte den Spielfluss möglichst ohne „Stimmpausen“ aufrecht erhalten.
Was versteckt sich hinter Live Recordings und hat dies Auswirkungen auf Ihr Konzert?
Mein erstes Album „Facing The Sea“ hatte ich bei mir im eigenen Studio aufgenommen. Es sind aber alles Solotakes ohne zusätzliche Overdubs (eine Aufnahmetechnik, Anm. d. Redaktion). Daher entstand mein Plan als nächsten Schritt live aufzunehmen und hier eben geeignete Orte wie St. Agathe zu finden. Der technische Aufwand zum Aufnehmen ist mit der heutigen Technik sehr gering und ich versuche, so unbefangen wie möglich zu spielen. Natürlich hoffe ich, dabei spezielle Momente einfangen zu können. Vor Publikum zu spielen, ist immer anders als alleine oder mit wenigen Mitarbeitern in einem Studio zu sein.
Warum ziert Ihr Plakat der indische Gott Ganesha mit Gitarren im Strahlenkranz?
Das Design von Plakat und Album hat Rebekka Dold gestaltet. Mit Rebekka musiziere ich auch als Duo „Bluebird“ – mein zweites, aktuelles Projekt. Ganesha soll die Vielseitigkeit der Gitarrenmusik – eben die „Guitar Routes“ darstellen. Aber Ganesha gefällt mir auch als Symbol des Beseitigens von Widerständen – seien sie persönlicher oder musikalischer Natur. Zu indischer Musik habe ich einen starken Bezug, speziell auch zu der Verwendung der Slidegitarre in Ragas wie dies V. M. Bhatt oder Debasish Bhattacharya großartig machen. Die Geschichte wie die Slide oder Hawaiigitarre Mitte des 20. Jahrhundert nach Indien kam und dann dort für klassische Musik Verwendung fand, ist äußerst faszinierend.
Organisieren und führen Sie das Konzert alleine durch?
Ich organisiere das Konzert selbst. Akustik in St. Agathe hat mich großartig dabei unterstützt!
Denken Sie, dass auch Gitarrenfreunde aus Basel und der Regio kommen werden?
Das hoffe ich natürlich sehr. Zumal die Verbindungen Basel-Schopfheim/Fahrnau ja auch mit dem öffentlichen Verkehr gut sind.
Was wünschen Sie sich von Ihrem Publikum?
Ich freue mich natürlich auf jede einzelne Person, die kommt. Durch den Ort und das unverstärkte Spiel wird es sehr subtil und hoffentlich intensiv werden. Es ist heutzutage ja keine Sensation mehr, wenn Live-Aufnahmen gemacht werden. Aber ich denke, das Erlebnis des Festhaltens dieser Momente ist sowohl für mich als Musiker wie auch für das Publikum sehr speziell.