Interview KiBiZ-Förderkreis Schwörstadt startet Angebote für Eltern

Tim Nagengast
Anja Emmenecker Foto: Tim Nagengast

Der Freundes- und Förderkreis des Kinderbildungszentrums (KiBiZ) Schwörstadt will sein Arbeitsfeld deutlich ausweiten.

Mit Vorträgen und einem Elterncafé als Austausch- und Kontaktbörse geht der 1998 gegründete Verein nun auch verstärkt nach „draußen“, wie die Vorsitzende Anja Emmenecker im Interview mit unserer Zeitung berichtet.

Frau Emmenecker, Freundes- und Förderkreise dienen primär der Akquise von Finanzmitteln für die jeweilige Institution. Wie sieht es da bei Ihrem Verein aus?

Genau, auch unser Verein hat bisher diese ganz klassische Rolle ausgefüllt. Wir haben zum Beispiel Schultablets organisiert, Schulsporttore angeschafft, Kuchenverkäufe gestartet, den Kauf von einheitlichen Shirts für die Schüler oder die Schuljahresbegleiter-Büchlein ermöglicht. Wir treten also vor allem dann in Erscheinung, wenn es darum geht, Dinge zu ermöglichen, die zum Beispiel nicht vom Schulbudget abgedeckt werden.

Und nun geht der Verein neue Wege?

Ja und nein. Wir sind auch weiterhin – wie bisher – zur ideellen und finanziellen Unterstützung von Kindergarten und Grundschule da. Neu hinzu kommen nun aber erweiterte Angebote – beispielsweise zur Beratung der Eltern. Dabei haben wir insbesondere auch Kinder mit besonderen Bedarfen und die sich daraus ergebenden Herausforderungen im Blick. Unter anderem findet heute, Mittwochabend, unser erster Vortragsabend statt.

Um was geht es da?

Wir konnten als Referenten Bernhard Marx gewinnen. Er führt eine Praxis für Psychomotorik. Marx spricht zum Thema „Grenzen setzen – Konflikte lösen – Selbstständigkeit fördern“.

Was genau kann ich mir darunter vorstellen?

Es geht in Marx’ Vortrag um praktische Lösungsansätze zum Umgang mit Wut, Konflikten und Geschwisterstreit. Marx spricht zum Beispiel über ermutigendes Erziehen anstatt Schimpfen und Strafen. Auch geht es in seinem Referat um das Erkennen von Verwöhnungsfallen, um neue Wege für einen wertschätzenden Umgang in Familie, Kindergarten und Schule.

Wo und wann?

Heute ab 19 Uhr in der Turn- und Festhalle in Schwörstadt. Da wir bereits 60 Anmeldungen haben, haben wir diesen Ort ausgewählt. So bleibt noch genügend Platz für Kurzentschlossene, die spontan dazukommen wollen. Der Vortrag ist für jedermann öffentlich. Für uns ist das der Startschuss, quasi der „Kick-off“.

Was hat der Freundes- und Förderkreis denn sonst noch vor?

Wir arbeiten an einer regelmäßigen Vortragsreihe, die wir in Schwörstadt etablieren wollen. Der zweite Termin steht übrigens bereits fest. Am 4. Oktober referiert Leni Schütz von der Psychologischen Beratungsstelle des Landkreises Lörrach bei uns. Es soll vor allem um Kinder mit besonderen Wahrnehmungsweisen gehen, beispielsweise um Autismus.

Und das Elterncafé?

Dieses ist noch nicht fix. Bisher gibt es noch keinen festen Ort oder feste Zeiten, aber Potenzial ist reichlich vorhanden. Wir arbeiten daran, eine niederschwellige Austausch-, Informations- und Kontaktplattform für Eltern zu schaffen. Dabei stehen wir in stetem Austausch mit den Leitungen von Schule und Kindergarten, die sehr offen für unsere Anliegen sind, sich ebenfalls einbringen und Ideen beisteuern.

Und woher rührt Ihr persönliches Engagement?

Nun, ich bin einst selbst auf die Schwörstädter Grundschule gegangen und Mutter eines KiBiZ-Kindes. Der Rest hat sich ergeben.

Erzählen Sie!

Es war im Jahr 2019, als ich Kontakt zum Freundes- und Förderkreis des Kinderbildungszentrums bekam. Es entstanden Gespräche, Kontakte entwickelten sich und Ideen wurden geboren. Ich habe dann aus Interesse an der Hauptversammlung des Vereins teilgenommen. Und am Ende der Versammlung war ich dann nicht nur neues Mitglied, sondern gleich Vorsitzende des Vereins (lacht). Ich habe gemerkt: Das ist mein Ding. Da mache ich mit. Da sind Menschen im Verein, im Kindergarten und der Schule, mit denen sich etwas verwirklichen lässt. Es machtmir riesigen Spaß!

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