Doch warum nehmen Züchter derart viel Zusatzarbeit auf sich? „Man wird als Züchter damit national wie auch international bekannt“, erläutert Adrian Fisch. Damit erspare er sich auch, zusätzliche Werbung zu machen, wenn es darum geht, Zuchttiere zu verkaufen. „Man wird angefragt und kann Tiere zu guten Preisen verkaufen.“ So leben inzwischen Tiere des Fisch-Hofs bereits in Südfrankreich, Luxemburg oder auch an der tschechischen Grenze. Immer mit dem Ziel, die besten Eigenschaften der Tiere weiterzugeben und dabei aber auch frisches Blut in die Herde zu bringen, um Inzucht-Faktoren auszuschließen.
Doch zurück nach Alsfeld: Nach dem Färse Doris sich im Halbfinale dem späteren Siegerrind SC Pina knapp geschlagen geben musste, erfolgte vor der Prämierung nochmals ein Vergleich mit dem zweiten Finaltier. „Am Ende haben Nuancen entschieden“, bilanziert Karl Fisch. Gegen „Miss Beltie“ SC Pina unterlag Doris lediglich wegen etwas weniger Muskelmasse. Dafür punktete sie dann gegen die zweite Finalistin, SC Apple Love.
„Doris entspricht ganz dem Typ einer zukünftigen Zuchtkuh“, lobte Maria Ricken von der Belted Galloway Interessengemeinschaft das Tier vom Inzlinger Buttenberg. Mit dem zweiten Rang darf Doris sich nun „Miss Beltie Deutschland Reserve 2021“ nennen. Ein guter Erfolg für die beiden Inzlinger Landwirte, die in den nächsten zehn Jahren dann mit regelmäßigem Nachwuchs von Doris rechnen dürfen. Alle drei Wochen wäre eine Schwangerschaft möglich, die Tragedauer ist dann rund neun Monate und zehn Tage.