Inzlingen Die „Symphis“ drehen voll auf

Die Oberbadische
Luca Viola ist Vorsitzender der Inzlinger „Schlösslisymphoniker“. Foto: Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

Interview: Inzlinger „Schlösslisymphoniker“ sind im Jubiläumsjahr mit 110 Guggemusikern unterwegs

Inzlingen. Die Inzlinger „Schlösslisymphoniker“ ziehen aus Anlass ihres im kommenden Jahr anstehenden 30. Geburtstages sämtliche Register. Unter anderem will die lautstark-lustige Truppe aus dem Waieland die ganze fünfte Jahreszeit über als die größte Gugge weit und breit unterwegs sein. Dafür bietet sie für die kommende Fasnachtssaison 110 Musiker auf, wie „Ober-Symphi“ Luca Viola im Gespräch mit unserem Redakteur Tim Nagengast durchblicken lässt.

Frage: 30 Jahre sind doch eigentlich gar kein närrisches Jubiläum, oder?

Bei uns im Waieland schon ( lacht). Wir Symphis machen das immer so: Alle zehn Jahre feiern wir ein Jubiläum. Und für diesmal haben wir uns das Projekt „Symphis Family & Friends“ ausgedacht.

Frage: Und was verbirgt sich dahinter?

Wie der Name schon sagt: Wir nehmen unsere Familien, Freunde und Bekannten mit. So bringen wir 110 Guggemusiker auf die Bühne und überall dorthin, wo wir kommende Saison auftreten.

Frage: 110? Das dürfte dann die größte Guggeformation der Region sein.

Na, hoffentlich!

Frage: Und diese 110 können plötzlich alle ein Instrument spielen? Oder peppt ihr eure Truppe mit „Statisten“ auf?

Von wegen! Wir sind da schon seit April dran. Alle üben fleißig ihre Instrumente. Wir hatten seither schon vier Probewochenenden und mehrere normale Proben. Unser Ziel lautet: kein Qualitätsverlust. Alle 110 marschieren und spielen mit.

Frage: Wow, das klingt ambitioniert.

Ist es auch. Aber es klappt.

Frage: Woher kommen denn auf einmal die ganzen Naturtalente?

Das sind Familienmitglieder, Freunde, Arbeitskollegen, Nachbarn und auch einige ehemalige Symphis, die wir für das Projekt reaktivieren konnten – es läuft super.

Frage: Krass, dass so viele mitmachen. Aber – Hand aufs Herz – Sie hoffen natürlich auch, dass welche über das Jubiläum hinaus bei der Stange bleiben.

Klar, aber die meisten sagen bisher tatsächlich noch, dass sie uns zwar für das Jubiläumsprojekt helfen wollen, aber eben nicht dauerhaft dabeibleiben werden.

Frage: Abwarten.

Genau! Ein paar fangen sicher noch Feuer.

Frage: Aber ihr Symphis seid mit 49 Aktiven eine der größten Guggeformationen der Regio und habt keine Nachwuchsprobleme. Bei euch ist doch eh kaum einer älter als 30. Wieso dann der ganze Wirbel?

Das stimmt, aber man muss langfristig denken. Die Fasnacht befindet sich derzeit im Wandel.

Frage: In welche Richtung?

In Richtung Party. Die Leute mögen die Fasnacht zwar, aber halt lieber unten im Publikum als oben auf der Bühne. Da wollen wir früh gegensteuern.

Frage: In Inzlingen gibt es mit den Symphis nur eine Gugge. Da klingt bei Ihnen auch ein bisschen waieländer Lokalpatriotismus durch, nehme ich an?

Stopp, ich bin gar kein Inzlinger.

Frage: Echt nicht?

Nee, Brombacher! Schon immer.

Frage: Nie in Inzlingen gewohnt?

Noch nie!

Frage: Aber wieso machen Sie dann in Inzlingen Fasnacht und nicht daheim in Brombach?

Ähmmmm ( denkt nach), ja, also – das war eigentlich nie eine Frage für mich. Wenn, dann in Inzlingen! Meine Eltern kennen da viele Leute, da ist’s immer nett irgendwie. Also wollte ich da in die Fasnacht. Da war ich 16 und habe bei den Symphis das Hornspielen gelernt.

Frage: Zurück zum Jubiläum: Worauf dürfen sich die Guggefans freuen?

Vor allem auf den 1. Februar! Da gibt’s unter dem Motto „Kunterbunt“ unseren Jubiläumsguggeball. Er findet in der Erstelhalle samt daneben aufgebautem Zirkuszelt statt. Gespielt wird immer im Wechsel im Zelt und in der Halle.

Frage: Und das war’s dann?

Nein, dann geht die Fasnacht mit unserer Jubiläumssaison erst so richtig los. Wir tauchen dann an etlichen Anlässen mit über 100 Guggern auf.

Frage: Lassen Sie mich mal rechnen. Wird anno 2020 nicht ein neues Häs fällig?

Doch. Wie immer jedes zweite Jahr.

Frage: Und als was taucht ihr auf?

Haha! Großes Staatsgeheimnis!! Nur eines: Es wird eine kunterbunte Überraschung.

Frage: Jo, okay, man kann’s ja mal versuchen...

Kommen Sie am 1. Februar am Guggeball vorbei, dann sehen Sie’s!

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