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Inzlingen „Frau Rotkreuz“ wird 80

Die Oberbadische
Anna Mohr feiert am heutigen Freitag ihren 80. Geburtstag. Sie liebt den Blick vom Balkon ihrer neuen Wohnung auf den Inzlinger Wald. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Ehrentag: Ana Mohr aus Inzlingen feiert heute runden Geburtstag

„Ich habe immer gearbeitet und angepackt, wo es nötig war“, sagt Anna Mohr, die am heutigen Freitag, 24. August, in ihrem neuen Domizil in der Sonnhalde 1 ihren 80. Geburtstag feiern kann.

Von Manfred Herbertz

Inzlingen. Sie kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken, und ihr Name ist in der Wasserschlossgemeinde untrennbar mit dem Roten Kreuz verbunden. Sie legte 1987 zusammen mit ihrem 1999 verstorbenen Mann Ludwig den Grundstein für den Inzlinger DRK-Ortsverein und gehört mit zu den Gründungsmitgliedern.

Die gebürtige Weilerin lebt seit nunmehr 60 Jahren in Inzlingen. Schon ihre Geburt gestaltete sich aufregend. Anna Mohr, geborene Herrmann, hatte es sehr eilig auf die Welt zu kommen, und so schaffte es ihr Vater nicht mehr, ihre Mutter rechtzeitig in die Klinik zur Entbindung zu bringen. So kam sie in Basel in Vaters Auto auf die Welt. Ihre Eltern führten damals das Bahnhofshotel in Weil am Rhein, wo sie viele Jahre mitarbeitete. Viele Anekdoten weiß die Jubilarin aus dieser Zeit zu berichten.

1960 lernte sie ihren Mann, Ludwig Mohr kennen, schon bald wurde Hochzeit gefeiert, „aber wir mussten nicht heiraten“, beteuert Ana Mohr mit einem Lächeln. Zwei Töchter und ein Sohn wurden geboren und wuchsen in Inzlingen auf, erst kürzlich musste sie eine Tochter zu Grabe tagen, ein Verlust, der ihr sehr nahe ging. Auf acht Enkel kann Anna Mohr zudem blicken.

Der Wunsch, fachmännisch Hilfe leisten zu können, mündete in der Ausbildung beim Roten Kreuz in Lörrach. Anna Mohr besuchte Lehrgänge, wurde selbst Ausbilderin, leitete 27 Jahre den Bereitschaftsdienst und war zudem im Katastrophenschutz ausgebildet. Auch bei Blutspendeterminen war die Jubilarin mit dem von ihr geleiteten Blutspendeteam stets als nimmermüde Helferin anzutreffen. Sie gilt in Inzlingen als Identifikationsfigur des Roten Kreuzes, denn sie hatte vielfältige Aktivitäten des Ortsvereins übernommen. An unzähligen Veranstaltungen im Ort war sie dabei und leistete im Fall der Fälle erste Hilfe. Sie organisierte Kleidersammlungen, kümmerte sich um Betreuungsfälle und springt fast überall ein, wenn eine helfende Hand gebraucht wird. Über 40 Jahren lang war sie für das DRK tätig. „Ich habe schöne, aber auch strenge Stunden mit den DRK erlebt“, erinnert sie sich.

Heute noch freut sie sich über die gute Kameradschaft im Ortsverein, und es gebe noch sehr gute Verbindungen ins Team. So ist sie nicht allein in ihrer neuen Wohnung, die sie Anfang August bezogen hat, ihr großes Haus am Möndenweg hat sie aufgegeben: „Ich konnte es allein nicht mehr bewirtschaften“ In ihr neues Heim müsse sie sich noch eingewöhnen, sagte sie. In der betreuten Wohnanlage fühlt sie sich trotzdem heimisch und ist ihrem DRK dort so ganz nahe.

Sie sitzt gerne auf den Balkon mit Blick auf „ihren“ Wald und hört sogar ab und zu einen Rehbock bellen. Dass sie bei gewissen Dingen des Alltags jetzt auf Unterstützung angewiesen ist, gefällt ihr so gar nicht, denn „ich lasse mich nicht gerne bedienen“, sagt sie. Aber nach einem Unfall kann sie ihren rechten Arm nur eingeschränkt benutzen. Ihren Ehrentag wird sie mit einem kleine Fest begehen. Auch unsere Zeitung gratuliert.

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