Kalt war es, aber helle und laut. Das Getümmel im Inzlinger Dorfkern begann bereits am Nachmittag, als so nach und nach die zwölf eingeladenen Guggemusiken eintrafen. Dann ging’s ordentlich zur Sache.
Schnell eine Örtlichkeit als Lagerplatz für die Instrumente gesucht – und dann fingen auch schon die ersten an zu spielen. Im Zelt neben der Pfarrschüre gab es erste Kurzauftritte.
Die Bewirtungsstände öffneten, sodass die Guggespieler und die Besucher gut versorgt waren. Kurz vor 19 Uhr, dem eigentlichen Beginn, herrschte dichtes Gewimmel auf der Gass, da konnte kaum jemand umfallen, weil gleich nebenan andere standen. Der Ausrufer eröffnete pünktlich das Programm, und schon stießen die „Suuri Mögge Basel“ kräftig ins Horn. Na ja, ein paar Instrumente mehr waren es schon als nur Hörner, aber laut und gekonnt brachten die Basler Gäste die Stimmung zum Kochen, tosender Beifall war ihnen sicher.
Die beteiligten Guggemusiker kamen zu diesem, alle zwei Jahre stattfindenden Treffen zum Teil von weither. Aus Todtnau und Winterthur, aus Liel und Luzern. Alle hatten sie ihren Auftritt auf einer der beiden großen Bühnen, ebenso aber auch noch mal im geschützten Zelt. Die gastgebenden Schlösslisymphoniker aus Inzlingen hatten wieder viel Aufwand bei der Vorbereitung, die Organisation erwies sich als nahezu perfekt. Überhaupt gaben wieder nahezu alle Vereine aus dem Ort ihre Unterstützung, damit dieses Guggetreffen gelingt, sei es nun mit unmittelbare Hilfe im Ablauf oder mit ihren Angeboten zur Bewirtung der Gäste.
Am meisten gefragt war der Glühwein, bei der Kälte auch angebracht zum Aufwärmen. Die Schlössisymphoniker hatten also diesmal alle Hände voll zu tun und sorgten dafür, dass sich die Gäste auf den Bühnen austoben konnten. Aber die knapp 50 Guggemusiker treten natürlich in dieser Saison auch selbst auf, um Fasnächtler zu erfreuen. So werden sie beim Schnäggeball in Schwörstadt, bei der Guggeexplosion in Lörrach und am Rosenmontag in Inzlingen auftreten.
Die ungezählten Besucher der Gugge uff de Gass erlebten am Samstag auf jeden Fall einen heißen Abend in der kalten Nacht. Anfangs brauchte es noch eine kurze Anregung des Ausrufers, um zur Musik auch zu tanzen, doch spürten die Zuhörer schnell, wie gut Bewegung bei diesen Temperaturen tat. Bürgermeister Marco Muchenberger war eingemummelt mit dabei, schließlich hält er große Stücke auf seine heimische Guggemusik und bewertet sie als hervorragende Botschafter für das Bergdorf. Gute gelungen und stimmungsvoll war wieder einmal Gugge uff de Gass.
