Inzlingen Herrliches Kleinod und Wahrzeichen

Die Oberbadische
Silvia und Markus Brugger haben am Tag der offenen Tür im Inzlinger Wasserschloss noch einmal auf den jenen Stühlen Platz genommen, auf denen sie sich vor 25 Jahren das Ja-Wort gaben. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Tag der offenen Tür: Zahlreiche Besucher blicken hinter die Kulissen des Inzlinger Wasserschlosses

Kaiserwetter lockte am Sonntagnachmittag zahlreiche Gäste ins Inzlinger Wasserschoss. Aus Anlass des 40. Jahrestags der Renovierung hatte die Gemeindeverwaltung zusammen mit dem Verein zur Erhaltung des Inzlinger Wasserschlosses zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Zahlreiche Gäste – auch von auswärts – kamen, um das stattliche Anwesen zu erkunden.

Von Manfred Herbertz

Inzlingen. Im Rittersaal des Schlosses nahmen Silvia und Markus Brugger auf den mit rotem Samt bezogenen Stühlen vor dem Tisch des Standesbeamten Platz. „Da kommt Gänsehautgefühl auf“, sagte Markus Brugger mit einem Augenzwinkern, denn der Rittersaal mit seiner qualitätsvollen Stuckdecke und dem weißen Fayence-Ofen in Formen des Rokoko ist das Trauzimmer wo sich er und seine Frau einst das Ja-Wort gaben. Bei den Bruggers ist es an diesem sonnigen Sonntag fast auf den Tag genau ein Vierteljahrhundert her, dass sie sich im Wasserschloss trauen ließen.

Der Tag der offenen Tür war fast ein kleines Volksfest. Der Musikverein Inzlingen unter Leitung von Richard Dobkowski spielte zur Unterhaltung der Gäste auf, die vor oder nach der Schlossbesichtigung ein schattiges Plätzchen unter den großen Bäumen im Schlossgarten suchten und eine Erfrischung zu sich nahmen. Die Freiwillige Feuerwehr sorgte für die entsprechenden Durstlöscher, und die Familie Beha bewirtete mit Kaffee und Kuchen.

Auf der Brücke über den Schlossteich fungierten Bürgermeister Marco Muchenberger und Gustav Adolf Schröder gleichermaßen als Torwächter und Wegweiser. Die beiden zeigten sich im Gespräch hocherfreut, welchen Zuspruch der Tag der offenen Tür erfahren hatte. Ein gutes Dutzend ehrenamtliche Helfer vom Schlossverein stand den Besuchern in den Räumen der Verwaltung und den Gasträumen des Restaurants über die wechselvolle Geschichte des Wasserschlosses Rede und Antwort. Dieses hatt die Gemeinde Inzlingen im Jahr 1969 erworben und mit hohem finanziellen Aufwand mustergütig saniert. Im Mai 1978 wurde das renovierte Wasserschloss seiner neuen Bestimmung übergeben: Die Verwaltung zog ins Obergeschoss ein, und im Erdgeschoss eröffnete die Familie Beha ein Restaurant, das sich schon bald zu einer ersten Adresse der Gastronomie in der Regio entwickelte.

Im Rückblick bezeichnete Bürgermeister Marco Muchenberger die weitsichtige Entscheidung des damaligen Gemeinderates als Glücksgriff für die Kommune. Auch die Deutsche Bundespost verhalf dem Schloss zu größerer Bekanntheit. So bildet das Inzlinger Wasserschloss das Motiv der im Jahr 1980 herausgegebenen 50-Pfennig-Briefmarke der Dauerserie „Burgen und Schlösser“.

Am Sonntag herrschte in den Räumen ein Kommen und Gehen. Die Amtsstube des Bürgermeisters wurde mit Interesse besichtigt, und im Bürgersaal lief eine Diaschau. Altbürgermeister Erich Hildebrand wurde nicht müde, die Bilder zu kommentieren, die dort über die Leinwand flimmerten. Fotos aus der Zeit vor dem Ankauf sowie von der Renovierung machten deutlich, in welch jämmerlichen Zustand sich das alte Gemäuer befunden hatte und mit welchen Aufwand es renoviert worden war.

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