Inzlingen Kanäle werden von innen her geflickt

Rolf Reißmann
Im Inzlinger Abwasserleitungsnetz müssen etliche Stellen repariert werden. Foto: Tim Nagengast

Das Kanalnetz in Inzlingen muss saniert werden. Dies geschieht jedoch ohne größere Baustellen.

Von 2021 bis Ende 2022 hatte die Firma Blum entsprechend der Eigenkontrollverordung des Landes im Auftrag der Gemeinde Inzlingen das Abwassernetz mit Kameras befahren. Nun stellte Stefan Scheurer (Büro Himmelsbach & Scheurer, Müllheim) die Auswertung der Untersuchungen vor.

Schäden an Abwasserleitungen werden in fünf Schweregraden klassifiziert. Jene der Stufen 4 und 5 bedürfen der kurzfristigen Beseitigung. Sollten dann in der Nähe dieser Schadstellen leichtere Schäden bestehen, werden die gleich mit repariert.

Schäden konzentrieren sich vor allem auf das Unterdorf

Das Schadensbild kann sehr vielfältig sein. Risse von klein bis klaffend, ausgebrochene Rohrteile, undichte Muffen und Durchwachsungen treten am meisten auf. Wichtig ist, dass jene Schäden, die zu Undichtigkeiten im Rohr führen, sehr schnell wieder behoben werden. Das mehr als zwölf Kilometer lange Abwassernetz im Ort wird in 408 sogenannte Haltungen unterteilt – das sind Rohrabschnitte zwischen zwei Schächten oder zwei Krümmungen.

In 64 Haltungen wurden Schäden der Klassen 4 und 5 festgestellt; diese sind also kurzfristig zu beseitigen. Gleichzeitig wurden auch 389 Schächte untersucht.

An 54 von diesen wurden ebenfalls Schäden der Klassen 4 und 5 entdeckt, hieß es.

Scheurer beschrieb im Gemeinderat, wie die Reparaturen erfolgen sollen: Alle Schadstellen können ohne Straßenaufbrüche repariert werden, indem mit thermisch angeklebten Kunstharzdichtungen das Rohr von innen neu verschlossen wird.

Auf einer Karte wurde deutlich dass es im Unterdorf viele schwere Schadstellen gibt. Auf diesbezügliche Fragen der Gemeinderäte erklärte Scheurer, dass dies mit unterirdischem Schichtwasser zusammenhänge. Denn Wasserströme fließen aus den oberen Ortslagen zu Tal und verursachen im Unterdorf dann Rohrbewegungen im Boden und damit Schäden an den Leitungen.

Auch erkundigten sich Gemeinderäte danach, wann die leichten Beschädigungen der Klassifizierungen 1 bis 3 instandgesetzt werden. Soweit sie nicht nahe an den schweren Schäden liegen und gleich mit repariert werden, werde deren Instandsetzung nach der nächsten Untersuchung erfolgen, hieß es.

Arbeiten werden über drei Jahre gestreckt

Die Gemeinde hatte in Voraussicht auf die Reparaturen für dieses Jahr 120 000 Euro in den Haushaltsplan eingestellt. Nach der jetzt erreichten Gesamtsumme von etwa 363 000 Euro werden die Arbeiten in drei Jahresetappen zu jeweils 120 Euro aufgeteilt, sodass sie bis 2026 abgeschlossen werden können.

Scheurer wird nun die Ausschreibung vorbereiten, sodass die Arbeiten im zweiten Halbjahr beginnen können. Ebenfalls festgelegt wird die Reihenfolge, in der die Schadstellen beseitigt werden. Der Gemeinderat stimmte diesem Vorhaben einstimmig zu.

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