Inzlingen Kein Wunschkonzert

Die Oberbadische

Das Verkehrskonzept für Inzlingen nimmt konkretere Gestalt an

In Inzlingen wird weiterhin fleißig an der Erstellung eines kommunalen Verkehrskonzeptes gefeilt. Zwar wird als Folge des zweiten öffentlichen Infoabends zum Thema eine Maßnahmen-Prioritätenliste erstellt, doch ist klar: Diese wird kein Wunschkonzert. Die Gemeindeverwaltung will aber das maximal Mögliche erreichen.

Von Tim Nagengast

Inzlingen. Einfach nur Schilder aufstellen – und alles wird gut? So einfach ist die Sache halt nicht, wie die rund 85 Zuhörer am Donnerstagabend in der Erstelhalle erfuhren. Mal liegt es an unterschiedlichen Zuständigkeiten und entsprechenden Priorisierungen, mal am Geldmangel – und mal an einer Mischung aus allem. Dennoch will man im Waieland so gut es geht Verbesserungen im innerörtlichen Verkehr – und damit für die Bürger – erreichen. Und dazu zählt in erster Linie die Eindämmung des Raser-Problems auf der Riehen- und auf der Schlossstraße.

Beide liegen jedoch in der Zuständigkeit des Landkreises. Die Gemeinde Inzlingen kann also nicht hingehen und direkt etwas „anordnen“, wie die Zuhörer anhand der Präsentation von Wolfgang Wahl (Büro Rapp Trans) erkennen konnten. Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Niklas Maassen hatte er eine eine aktualisierte Version für das Konzept „Unterwegs in Inzlingen“ mitgebracht.

Konkrete Maßnahmen werden nun geprüft

Zu Beginn hatte Bürgermeister Marco Muchenberger die Gäste begrüßt und seiner Freude darüber Ausdruck verliehen, dass das Verkehrskonzept in der Bevölkerung auf großes Interesse stoße. Neben dem Rathauschef weilten auch einige Gemeinderäte und Verwaltungsmitarbeiter im Saal, wie Ratsschreiber Reinhard Keller im Nachgang berichtete.

Wahl präsentierte demnach zunächst, was seit dem ersten Bürgerinfoabend – er war Anfang April – geschehen ist. Konstruktive Äußerungen, Anregungen, Vorschläge, Wünsche und Kritik seien zusammengefasst und aufgearbeitet worden. Sie dienen als Grundlage für den Konzeptentwurf, in den auch die weiteren Ergebnisse des Infoabends noch einmünden sollen. Dazu meldeten sich nach Wahls Vortrag rund eineinhalb Dutzend Bürger zu Wort. Auch nutzten viele Zuhörer die Gelegenheit, ihre Ideen und Anregungen zur Verbesserung des Verkehrssituation auf den acht aufgestellten Stellwänden zu platzieren.

Gemeinde Inzlingen trägt die Kosten und der Landkreis die Baulast

Folgende Maßnahmen kristallisierten sich am Ende der Veranstaltung heraus und sollen nun in die weitere Konzepterarbeitung einfließen: ein Kreisverkehr anstelle der Schloss-/Riehenstraße-Kreuzung, ein Rückbau der groß dimensionierten Einmündung der Dorf- in die Riehenstraße, eine Parkzeitbegrenzung an besonders kritischen Stellen der Riehenstraße sowie die Aufbringung eines einseitigen Radschutzstreifens auf der Fahrbahn (auf der „Geschäfts-Seite“).

Aber: Beide hauptsächlich betroffenen Straßen sind nun einmal Kreisstraßen. Und dieser hält primär Geld zur Ertüchtigung seiner Straßen bereit und weniger für Rück- und Umbauten.

„Grundsätzlich“ würde ein Kreisel vonseiten der Fachbehörden zwar befürwortet, aber eben nicht als dringlich angesehen, hieß es. Daher sei auch nicht mit einer Aufnahme ins Kreisstraßen-Bauprogramm zu rechnen. Um dies zu erreichen, müssten zunächst alle anderen Alternativen als „wirkungslos“ eingestuft werden, hieß es. Geklärt werden soll nun, ob ein Provisorium möglich ist und wie teuer dieses wäre. Überdies wird darüber nachgedacht, den gewünschten Kreisverkehr in Kooperation zu bauen. Heißt: Die Gemeinde Inzlingen müsste ihn bezahlen, der Landkreis würde aber die Baulast übernehmen.

Das gleiche Modell schwebt den Beteiligten nach Rücksprache mit den Fachbehörden für den Rückbau der Einmündung der Dorf- in die Riehenstraße vor. Hier soll noch abgeklärt werden, wie die Kosten zwischen Landkreis und Kommune verteilt werden könnten.

Sachliche Diskussion

Die Diskussionsrunde zum Ende des Infoabends verlief erneut sachbezogen und fair, wie auch Bürgermeister Muchenberger und Wolfgang Wahl positiv hervorhoben. Wahl will die gesammelten Ideen nun auswerten, prüfen und nach Möglichkeit in das Verkehrskonzept einarbeiten. Muchenberger betonte, dass die Gemeinde nun eruieren werde, was relativ schnell umgesetzt werden könnte und wofür welche Zuschüsse möglich wären.

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