Inzlingen Musik und Dirigent passen zusammen

Rolf Reißmann
Der Musikverein Inzlingen bei seinem Jahreskonzert. Foto: /Rolf Reißmann

Sehr gut besetzt war die Erstelhalle am Samstagabend, denn der Musikverein Inzlingen hatte zum Jahreskonzert eingeladen.

Es war das erste unter Leitung des neuen Dirigenten Maximilian Schaffrinna und es wurde ein gelungenes Konzert. Das Programm bestand aus zwei Blöcken, der erste widmete sich konzertanter Musik. Mit der bekannten Komposition „Arsenal“ des Belgiers Jan van der Roost stiegen die nahezu 50 Musiker schwungvoll ein. Musikalischer Höhepunkt des Abends war dann „Fate of the Gods“. Dieses große Konzertstück des Amerikaners Steven Reineke zeichnet sich durch große Vielfalt aus, fordert die Instrumente in sehr unterschiedlicher Intensität, darunter auch mit solistischen Passagen. Inhaltlich stellt es den Sieg des Guten über das Böse dar, verdeutlicht mit Spannungsbögen immer wieder den Kampf beider Seiten. Nahezu ebenso anspruchsvoll war „Cycles and Myths“, geschrieben vom Portugiesen Nuno Osorio. Sehr schnell wurde deutlich, dass der Komponist studierter Schlagzeuger ist, in den rhythmusbetonten Passagen kam es zum sehr umfangreichen Schlagwerkeinsatz. „Eiger“ heißt ein Stück von James Swearingen. Symbolisch befasst es sich mit einer Ersteigung der Eiger-Nordwand.

Zweite Station für Dirigent

Das Orchester bestätigte mit diesem konzertanten Teil seine große Gestaltungsvielfalt, mehrfach übernahmen einzelnen Musiker Soloparts. Schaffrinna führte das Orchester sicher und dennoch ruhig durch die sehr unterschiedlichen Kompositionen. Für den jungen Dirigenten ist Inzlingen erst die zweite Station als Orchesterleiter. Begonnen hat er seine Tätigkeit hier im Frühjahr dieses Jahres, das gute Verständnis zwischen ihm und dem Orchester wurde schnell deutlich.

Nach der Pause gestaltete der Musikverein einen etwas lockereren Konzertteil, Schaffrinna hatte sich für einen Entstieg in den Brass entschieden, diese Big-Band-ähnliche Instrumentierung zeigte das Orchester von einer ganz anderen Seite. Das Publikum wurde temperamentvoll mitgerissen. Beim Abschlusstitel „Glee Showstoppers“ kamen alle Register noch einmal zu vollem Einsatz.

Keine langen Reden

So schloss der Musikverein Inzlingen das Jahr 2023 mit einem rundum gelungenen Konzert ab. Dieses zeichnete sich auch dadurch aus, dass es zu keiner Überlänge kam. Das Inzlinger Konzept, den Nachwuchs stets in einem eigenen Konzert auftreten zu lassen, hat sich wieder einmal bewährt. Hier wurde nur kurz mitgeteilt, dass drei Jungmusiker in den letzten Monaten das Leistungsabzeichen in Bronze erlangten. Andererseits verzichtete der Verein auf große Wortblöcke, die solche Konzertprogramme oft erheblich verlängern, So gab es keine langatmigen Ehrungen. Die Zuhörer bestätigten ihre große Akzeptanz mit langem Beifall und erklatschten sich zum Abschluss des schönen Konzertabends zwei Zugaben.

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