Inzlingen Musikverein feiert ein regelrechtes Dorffest

Willi Vogl
Gute Stimmung herrschte bei den zahlreichen Besuchern des Platzkonzerts. Foto: Willi Vogl

Platzkonzert: Beste äußere Bedingungen und gelungenes Repertoire locken rund 250 Zuhörer.

Inzlingen - Die Orchesterteenies, das Jugend- und das Aktivorchester des Musikvereins Inzlingen (MVI) präsentierten am Freitag – mal getrennt, mal teilweise gemeinsam – ein Platzkonzert vor der SVI-Halle. Die Stimmung war bestens. Rund 250 Besucher waren gekommen und feierten ein kleines Dorffest.

Für das Gelingen sorgte nicht nur ein zünftiges und schwungvolles Musikprogramm, sondern auch die Verköstigung mit Bratwurst und kühlen Getränken. Hier packten alle mit an. Auch Vorsitzender Martin Reinl schleppte Stühle. Zuvor hatte er sich um die Schlechtwettervariante des Spielortes gekümmert: „Das Platzkonzert ist der traditionelle Probenabschluss vor den Sommerferien. Mit der SVI-Halle nebenan sind wir damit auf der sicheren Seite.“ Ein Umzug in die Halle war jedoch nicht nötig. Der Wettergott meinte es gut, und so sah man den einen oder anderen Musiker sonnenbebrillt in die Noten blinzeln.

Eröffnet wurde das Konzert unter der engagierten Gesamtleitung von Elisabeth Baader mit der Teenie-Band. Die krankheitsbedingt auf sechs Spielerinnen geschrumpfte Gruppe schlug sich wacker, hatten doch alle Mitglieder kurz zuvor erfolgreich die Juniorleistungsprüfung absolviert. Dabei durfte man sich etwa auf Pippi Langstrumpfs Melodie freuen oder den Teenies bei Solotönen in den körperbetonten Schlüssen von „Close Finish“ lauschen.

Ebenfalls unter Baaders Leitung trumpfte das mit 38 Spielern besetzungsstarke Jugendorchester auf. Nach den olympischen Fanfarenklängen von Thomas Berghoff kam Robert Sheldons musikalische Nachtgeschichte „The Monster under the Bed“ mit ängstlich tappendem Diskant und impulsiven Bassfiguren zu Gehör. Kurt Gäbles „Zauberland“ mündete augenzwinkernd nach dem Motto „Erkennst du die Melodie?“ am Ende in das Kinderlied „Ein Männlein steht im Walde“. Ganz im Zeichen eingängiger filmischer Soundtracks stand die martialisch stampfende Fantasy-Geschichte von Game of Thrones. Heinz Briegels „La Camisa Negra“ verbreitete südamerikanisch entspannte Lässigkeit, und Joey Tempests „Final Countdown“ setzte auf heroische Klanggesten.

Die gestalterischen Qualitäten des Orchesters sind nicht selbstverständlich, sondern das Ergebnis einer langfristig angelegten und konsequenten musikpädagogischen Arbeit, die auch auf animierendem Zusammenspiel der verschiedenen Ensembles beruht. So präsentierten das Jugendorchester und das Aktivorchester mit dem James-Bond-Titel „The World is not enough“ und Michael Bubles softem „Sway“ zusammen zwei Titel aus dem Repertoire des Jugendorchesters. Danach erprobten sich die Jungmusiker zusammen mit den Aktiven erfolgreich an zwei Titeln aus dem Repertoire des Aktivorchesters. Da erklangen unter dem markanten Dirigat von Daniel Meyer die Hardrock-Titel „Halleluja“ und „Cornfield Rock“.

Dass auch die „alten“ Spieler sich jung fühlen, konnte man in ihrer humorvollen Präsentation des Biene-Maja-Titels erleben. Mit einem Abba-Medley und einer Reihe weiterer Lieblingstitel brachte das Aktivorchester den lauen Sommerabend zu nachhaltigem Klingen.

 In Abwandlung eines bekannten Fußballerausspruchs lässt sich festhalten: „Nach dem Konzert ist vor dem Konzert“. So darf man sich heute bereits auf weitere Höhepunkte des musikalischen Dorflebens mit dem Inzlinger Musikverein freuen. Vom 14. bis 16. September steht das Inzlinger Waiefescht – erneut mit der Showband „Lost Eden“ – an, und am 7. Dezember ist Jahreskonzert.

Umfrage

E-Auto

Die EU hat ein weitgehendes Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading