Inzlingen Pfarrschüre platzt fast aus allen Nähten

Die Oberbadische

Dorfobe: Inzlinger Schlurbi-Clique und Gäste feiern wie immer hautnah

Inzlingen (mh). Es schien, als wollen sich die Wände der Pfarrschüre nach außen biegen. Restlos ausverkauft – was sonst – war der Inzlinger Dorfobe der Schlurbi-Clique, der am Freitagabend über die kleine Bühne ging. In der Pfarrschüre ging es also kuschelig eng zu, der Kontakt zu den Akteuren in der Bütt war wie immer hautnah. Nach bewährten Rezept und in ausgelassener Stimmung feierten Schlurbis und ihre Gäste einen tollen Abend. Das zwerchfellerschütternde Programm wurde von den üblichen Verdächtigen, diesmal ohne Büttschnörri Erich Heller, gestaltet. Cliquenchef Olaf Andris begrüßte das närrische Volk, die schrägen Töne lieferten alte Bekannte, die „Querulande“, ein kleine, aber feine Guggemusik aus Basel.

Gleich mehrfach tauchte in den Beiträgen Simone Behas Rettungsaktion für eine wertvolle Uhr im Schlossweiher auf, die eine betuchte Basler Dame dort versehentlich versenkt hatte. Auch der ortsunkundige SWEG-Busfahrer, der sich mit einem Gelenkbus im Dorf verirrt hatte, war Ziel närrischen Gespötts.

Nachwächter Sven Andris mit Sohn Marlon als Helgeträger hatte noch allerlei andere Missgeschicke wie das vergessene Kind in der Erstelhalle aufgeschnappt. Beide konnte man gleich darauf nochmals erleben, diesmal als Bauchredner, Sohn Marlon als Puppe war dabei gar nicht auf den Mund gefallen: Für fünf Euro wolle er Papa Sven verraten, was der Briefträger immer zu seiner Frau sagt, na was schon: „do isch d‘ Poscht, Frau Andris!“. Die Plauderdäsche (Gisela Oswald) hatte ihr Fenster weit offen und vieles aus dem Dorf aufgeschnappt. So auch von jenem Bürger, der stets in Degerfelden Brot holte, bis er feststellt, „oh Schreck, dört stoht jo de Lieferwage vom Inzlinger Beck“.

Gar nicht im Fußballfieber waren der Italiener Toni (Olaf Andris) und der Holländer Ruud (Holger Suck), die auf dem Campingplatz relaxten, da ihre Teams nicht bei der WM kicken. Zu den Klängen von „Don’t worry, be happy“ sinnierten sie über den Binzener Dreispitz und anderes in der Welt und fanden „in Deutschland wird nur lamentiert, aber überhaupt nicht mehr regiert“.

Schlurbi Urgestein Harold Stern hatte eine neue Berufskleidung, eine Bergsteigerausrüstung, für Burgi Marco Muchenberger dabei und den Ratschlag, den Monte Schutti als Freizeit-Ferienparadies zu nutzen: „Jetz lit dä jo uf Inzliger G’wann, und wird dann sicher irgendwann uf Grund vom Berg, wo größer wird, als Alpevorland registriert. Drum Marco, du de Bärg umrunde, lueg von obe un vo unde, was mer do drus mache cha, d’Zit si drängt, fang nur gli a.“

Der Tschumpel (Ludwig Muchenberger) setzte sich unter anderem mit den Tücken der modernen Technik auseinander: Bis der seinen Computer hochgefahren hat, hat er vergessen, was er schreiben wollte.

Eiermann Guschti (Harold Stern) eiert grandios ins Finale Furioso: „Im Oberdorf isch Garteschau; im Unterdorf siehts us wie d’Sau… do goht doch grad die Frog an d’Gmei, sind Unterdörfler zweite Klass? Nö hört aber uf de Spaß“. Um den Monte Schutti und den Dreck macht er einen Bogen: „wege dene blöde Sieche, fahr ich jetz eifach über Riehche.“

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