Inzlingen „Pro Inzlingen“ ruft nach Antworten

Tim Nagengast
Bei der Zusammenkunft des Arbeitskreises Verkehr von „Pro Inzlingen“ am Montagabend im Hotel „Krone“ wurde lebhaft diskutiert. Foto: Tim Nagengast

Arbeitskreis Verkehr: Offener Brief an alle Haushalte in Vorbereitung. Initiative sucht Mitstreiter.

Inzlingen - Post für die Bürger: Bei der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises Verkehr von „Pro Inzlingen“ wurde beschlossen, einen offenen Brief zu verfassen. Dieser soll Mitte Februar an alle Haushalte im Dorf verteilt und zuvor im Gemeinderat vorgetragen werden.

Die Akteure um Peter Focke wollen in dem Papier nicht nur konkrete Anliegen formulieren, sondern von der Gemeindeverwaltung Antworten und entsprechende Maßnahmen „einfordern“, wie es am Montagabend bei der Arbeitskreissitzung hieß.

In der von Jacqueline Zeng moderierten Veranstaltung im Hotel „Krone“ wurde neben einer umfangreichen To-Do-Liste gleich noch der Zeitplan festgezurrt. Heißt: Am 12. Februar werden Vertreter von „Pro Inzlingen“ das Schreiben im Gemeinderat vortragen. Noch in derselben Woche wollen freiwillige Helfer rund 1200 Exemplare in alle Briefkästen des Dorfes stecken. Rückmeldungen der Bürger auf den Brief seien ausdrücklich erwünscht, hielt „Pro Inzlingen“-Vorsitzender Peter Focke fest. Auch sollen Unterschriften gesammelt werden. Den Brief will Focke überdies als „Bürgerantrag“ verstanden wissen.

In dem Schreiben möchte die aus einer Bürgerinitiative hervorgegangene Vereinigung genau definierte Anliegen formulieren. Diese betreffen in erster Linie den Themenbereich Verkehr und die in diesem Kontext auftretenden Belastungen und Sicherheitsprobleme. Zudem wollen die Initiatoren von der Gemeinde zu einigen Dingen in diesem Zusammenhang den aktuellen Sachstand erfragen und wissen, welche ganz konkreten Abhilfemöglichkeiten die Verwaltung in Erwägung ziehe. Im Rahmen der Sitzung wurden dabei etliche Stellen angesprochen, Problempunkte benannt und Lösungsideen diskutiert. Die Debatte war sehr rege.

Um die Ideen zu ordnen und genauer zu dokumentieren, erklärten sich einige der 16 Anwesenden bereit, entsprechende Fotos zu machen. Konkret geht es um die aus Sicht von „Pro Inzlingen“ zunehmende Verkehrsbelastung auf der Riehenstraße, die dortige Parkproblematik samt „wildem Parken“ an der Dorfstraße, unübersichtliche Stellen, zunehmenden Ausweichverkehr bei Autobahnstau und Raser. Angeregt wurden beispielsweise Parktaschen entlang der Ortsdurchfahrt, die Begrenzung der Parkzeit im öffentlichen Straßenraum, geeignete bauliche Veränderungen (etwa Verengungen) und das Aufbringen eines Mittelstreifens auf der Kreisstraße. Peter Focke schielte in diesem Zusammenhang über die nahe Grenze und warf die Frage auf, ob man sich nicht an die auf der Inzlinger Straße in Riehen geltenden Regelungen anhängen könne – gleichwohl Schweizer Recht in Deutschland bekanntlich keine Anwendung findet.

Breiten Raum nahm in der Debatte überdies der Ruf nach konstanter Überwachung des ruhenden Verkehrs sowie der erlaubten Höchstgeschwindigkeit ein. Nur ein klares Durchgreifen des Gemeindevollzugsdienstes könne hier Abhilfe schaffen, waren sich die Teilnehmer der Zusammenkunft einig. Nicht hinnehmbar ist aus Sicht von „Pro Inzlingen“ jedenfalls, dass die Stadt Lörrach einerseits vorgebe, keine Personalkapazitäten zu haben, um in Inzlingen kontinuierlich nach dem Rechten zu sehen, und andererseits, dass sich die Gemeindeverwaltung mit dieser Argumentation zufriedengebe.

Derzeit nur noch drei Kandidaten auf der Liste

Auch künftig will „Pro Inzlingen“ arbeitstechnisch zweigleisig fahren. Neben dem eigentlichen Verein als basisdemokratisches Element und Impulsgeber von außen ist die Aufstellung einer Gemeinderatsliste mit dem Namen „Gemeinsam für Inzlingen“ geplant. Von ursprünglich fünf sind aktuell aber nur noch drei Kandidaten übrig: Markus Haag, Georges Bornschlegl und Christian Fechtig. Um die Listenplätze zu füllen, werden daher noch Mitstreiter gesucht.

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