Inzlingen Radweg findet so keinen Gefallen

Die Oberbadische
Die ab dem Waidhof und am Inzlinger Kreuz vorbeiführende, zum Bau des „Monte Schutti“ benötigte Abraumtrasse soll Basis eines Teilstücks des geplanten Radwegs werden.Foto: M. Herbertz Foto: Die Oberbadische

B 316: Inzlinger Rat sieht geplante Trassenführung zwischen A 98, Waidhof und Degerfelden sehr kritisch

„Es ist gut, dass was geht, aber diese Planung ist ein Schlag ins Gesicht aller Radfahrer“, schimpfte Tilo Glatzel (SPD) in der Sitzung des Inzlinger Gemeinderates am Dienstagabend. Dort wurden die Pläne des Regierungspräsidiums (RP) vorgestellt, zwischen Degerfelden und dem Waidhof entlang der Bundesstraße 316 einen 5,5 Kilometer langen Radweg zu bauen.

Von Manfred Herbertz

Inzlingen. Vom Regierungspräsidium Freiburg war Oliver Gassenmeier und vom Planungsbüro ITP Sascha Mock in die Wasserschlossgemeinde gekommen, um in einer „Testanhörung“ (Zitat Gassenmeier) die ersten Planüberlegungen vorzustellen und Anregungen aus den betroffenen Gemeinden mitaufzunehmen, bevor es ins Planfeststellungsverfahren geht.

Mock stellte die bislang erarbeitete Variante detailliert vor und stieß damit am Inzlinger Ratstisch allerdings auf heftige Kritik.

Inzlinger Radfahrer müssten B 316 gleich zweimal queren

Denn Radfahrer aus Inzlingen, die in Richtung Lörrach beziehungsweise von Lörrach nach Inzlingen wollten, müssten gemäß dieser ersten Planung gleich zweimal die vielbefahrene Bundesstraße überqueren. Der Radweg mit einer Breite von 2,50 Metern und einem Schutzstreifen von 1,75 Meter zur Fahrbahn soll zunächst oberhalb vom Waidhof auf Gemarkung Lörrach an der Abzweigung zur A 98 – in Fahrtrichtung Rheinfelden gesehen – auf der rechten Straßenseite der B 316 beginnen.

Am Waidhof müssten die Radfahrer mittels einer Querungshilfe die Bundesstraße überqueren, um danach auf der linken Seite der B 316 entlang auf der dort vorhandenen Spur der Abraumtrasse bis zum Knotenpunkt „Inzlinger Kreuz“ geführt zu werden. Dort müssten die Radler von und nach Inzlingen erneut die Straße überqueren, während der Radweg weiter auf der linken Seite der B 316 bis nach Degerfelden führt. „Zwei Querungen innerhalb von 600 Metern über die Bundesstraße sind mit mir nicht zu machen“, kritisierte Thomas Kunzelmann (CDU).

Idee: Knoten Inzlinger Kreuz“ zu einem Kreisverkehr ausbauen

Jan Sprachta (SPD) betonte, man komme morgens um 8 Uhr als Fahrradfahrer nicht über die B 316. Sprachta erneuerte die schon lange bestehende Forderung nach einer Unterführung für Radler und Fußgänger. Er fragte zudem, warum man nicht den Radweg bis zum Inzlinger Kreuz auf der rechten Straßenseite belassen könnte. Das würde eine Querung weniger bedeuten, ergänzte Thomas Kunzelmann.

Gassenmeier sicherte zu, mit Blick auf Einwendungen die Planungen nochmals zu überdenken. Michael Kramer (CDU) befand, der Radweg auf der rechten Seite der B 316 wäre ein guter Kompromiss. Tilo Glatzel brachte indes die Anregung ins Spiel, den Knoten am Inzlinger Kreuz zu einem Kreisverkehr umzubauen. In dem hätten Velofahrer dann gleiche Rechte wie Kraftfahrzeugführer. „Radfahrer wollen nämlich nicht immer warten müssen.“

Gassenmeier betonte hingegen, Kreisverkehre seien auf Bundesstraßen außerhalb geschlossener Ortschaften grundsätzlich nicht gewollt. Trotzdem, so fand auch Bürgermeister Muchenberger, könnte ein Kreisverkehr an dieser Stelle durchaus ein Thema sein. Die Anregungen aus Inzlingen nehme man für den nächsten Planungsschritt mit, sagten die Referenten.

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