Inzlingen Standortfrage sorgt für tiefe Gräben

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Für die angebrannte SVI-Halle muss ein Neubau her. Noch ist offen, wo dieser errichtet werden soll (Archivfoto) Foto: Tim Nagengast

Debatte: Sportverein Inzlingen diskutiert über Hallenneubau / Kritik aus Fußballabteilung

Inzlingen - Der Standort für den Bau einer neuen Halle des Sportvereins Inzlingen ist auch über ein Jahr nach dem Brand der bisherigen Sporthalle höchst umstritten. Bei der Jahreshauptversammlung des Mehrspartenvereins wurde am Samstag deutlich, dass die Debatten um einen Hallenneubau auch tiefe Gräben zwischen der Fußballabteilung, dem Vorstand, den übrigen Abteilungen sowie unter den Mitgliedern aufgerissen hat.

Jetzt soll der Vorstand einen Bauausschuss einberufen und mit Hilfe von Fachleuten mögliche Standorte für einen Neubau ausloten und eine seriöse Kostenschätzung vornehmen lassen.

Zur Hauptversammlung hatten sich mehr als 60 Vereinsmitglieder in der Erstelhalle eingefunden. Umfangreiche Vorüberlegungen rund um einen Neubau der Halle hätten die Arbeit als Geschäftsführer des SVI bestimmt, berichtete Martin Coenen. Dabei erinnerte er auch an ein abgefragtes Meinungsbild in der Mitgliederversammlung vergangenen November, bei der sich die Mitglieder mit überwiegender Mehrheit für einen alternativen Standort an der Erstelhalle ausgesprochen hätten.

Auf der Basis verschiedener Kostenkalkulationen für ein Projekt im Erstel sowie einenes massiven Kostensteigerungsrisikos beim Baumaterial und der schwierigen Geländesituation würden sich jedoch nunmehr Kosten ergeben, die ein Hallenneubau im Erstel schwierig, wenn nicht unmöglich machen würden. Daher müsse man schlussfolgern, dass sich eine neue SVI-Halle nur am alten Standort realisieren lasse, befand Coenen.

Das wurde indes in Bezug auf die Kostenfrage vor allem aus den Reihen der Fußballabteilung angezweifelt, vor allem deshalb, weil Coenen immer wieder Vergleiche zu einem Hallenneubau in Schopfheim zog. Vertreter der Fußballabteilung plädierten dafür, eine für die Belange des SVI passende Kostenkalkulation einzuholen, bevor man sich für einen Standort entscheidet.

Kritische Stimmen wurden laut, als Daniel Frey, selbst Mitglied der Fußballabteilung und Vorsitzender Kultur im SVI, monierte, dass der SVI kein gesamthafter Verein mehr sei. Wörtlich sagte er: „Die Fußballabteilung wird immer als schwarzes Schaf des SVI betrachtet.“ Daher müsse man sich auch Gedanken darüber machen, ob man die Abteilung Fußball nicht eines Tages aus dem SVI ausgliedern müsse.

Nachdem sich die Debatte bis kurz vor Mitternacht hinzog, sagte Bürgermeister Marco Muchenberger dem SVI noch einmal seine Unterstützung und die des Gemeinderats in Sachen Hallenneubau zu. Allerdings müsse er und der Gemeinderat wissen, was der SVI überhaupt will, um weitere Planungen vornehmen zu können.

Dies sei bisher nicht erfolgt, sodass man der Gemeinde und ihm keine Vorwürfe in Sachen fehlender Unterstützung machen könne. Über Ehrungen berichten wir noch in einer unserer nächsten Ausgaben.

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