Pächterwechsel: Anke Wiedmer übergibt das „Bierhuus zum Kranz“ in neue Hände
Inzlingen (mh). Im Inzlinger Traditionsgasthaus „Kranz – Zum Bierhuus“ steht ein Pächterwechsel an. Am kommenden Samstag steht Anke Wiedmer letztmals hinter dem Tresen. Ihr Pachtvertrag endet zum Jahresende. Am 15. Januar wird das Gasthaus unter der Leitung von Isabelle Klasser und Donato Marzullo wiedereröffnet.
Seit Dezember 2015 konnte die gelernte Restaurantfachfrau Anke Wiedmer auf viele treue Gäste setzen, „die ich mit Hausmannskost begeistert habe“. Vor 23 Jahren hatte sie zusammen mit Rainer Wiedmer die Inzlinger „Krone“ eröffnet. Doch jetzt stellt sie sich neuen Aufgaben.
„Ich bin gerade Oma geworden.“ Daher möchte sie einerseits ein bisschen mehr Zeit fürs Enkelkind haben, andererseits lockte sie auch eine neue berufliche Herausforderung. Zusammen mit ihrer Tochter Annika Struss wird sie bereits zum 1. Januar bei Hieber in Lörrach den Bereich Gastronomie und Events übernehmen. Dort soll es dann auch „schöne, interessante Kochkurse“ geben, sagte sie. „Ich freue mich darauf, nochmals neu durchzustarten.“
Die neuen Pächter im „Bierhuus“ sind in der Regio auch keine Unbekannten. Nach verschiedenen Stationen hat das neue Pächterpaar, Isabelle Klasser und Donato Marzullo, drei Jahre lang in Minseln das Café-Hotel „Baumgartner“ erfolgreich geführt, wie Veronika Hildebrand berichtet.
Das Gasthaus „Kranz“ hat in Inzlingen eine lange Tradition. Es war mehr als 150 Jahre lang in Familienbesitz. Mit Veronika Hildebrand-Rüsch und Anneliese Waiz-Rüsch, die sich vor vier Jahren zurückgezogen hatten, endete zwar diese Familiengeschichte, doch der Wirtshausbetrieb geht seither weiter. Am 12. Mai 1865 erhielt Maria Anna Reinle, verheiratet mit Michael Rüsch, als Witwe die Erlaubnis zum Ausschank ihres selbstgebrauten Bieres in der Schankwirtschaft zum Bierhaus (Kranz) in Inzlingen. 1952 übernahm Alfred Rüsch das Gasthaus, der im Dezember 1994 die Geschicke des Bierhuus in die Hände seiner Töchter Veronika und Anneliese legte.
Der Zweitname „Bierhuus“ zeugt dabei von einem kurzen Intermezzo. Denn nur wenige Jahre lang wurde im Haus selbst Gerstensaft gebraut, wie sich die Nachfahren erinnern. Das Inzlinger Wasser sei einfach zu kalkhaltig gewesen. Die Brauerei wurde aufgegeben, der Name aber blieb bis heute.
