Inzlingen Wasserpreis steigt deutlich

Rolf Rombach
Gut und trotzdem noch das günstigste Lebensmittel ist das Leitungswasser vieler Kommunen. In Inzlingen wird ab 2024 ein Kubikmeterpreis von 3,07 Euro netto fällig. Foto: Rolf Rombach

3,07 Euro plus sieben Prozent Mehrwertsteuer pro Kubikmeter: Die Gemeinde Inzlingen hebt den Wasserpreis um 26 Prozent an. Der neue Bezugspreis soll für die kommenden drei Jahre gelten.

Unterm Strich müssen die Inzlinger Bürger ab Januar 68,5 Cent brutto mehr pro Kubikmeter Frischwasser bezahlen. Zwar votierte der Gemeinderat in der Sitzung am Dienstagabend einmütig für die neuen Gebührensätze, dies jedoch nicht ohne Bauchgrimmen. Die Kostensteigerungen so direkt an die Bürger durchzureichen, schmeckte allerdings nicht jedem im Ratsgremium; am Ende gingen dann aber doch alle Finger hoch.

Rechnungsamtsleiter Patrick Grun zeigte bereits bei der Vorstellung der Sachlage Verständnis für den Unmut am Ratstisch: „Es hat keinen Spaß gemacht, das durchzurechnen. Die Gebühren in dieser Höhe werden aber benötigt.“

Preis im oberen Mittelfeld

Bereits in der Sitzung am 5. Dezember hatte Grun erläutert, dass ohne Erhöhung die Finanzreserven vorzeitig aufgebraucht wären und damit eine Bezuschussung durch den Gemeindehaushalt notwendig würde.

Mit dem Ansatz von 3,07 Euro netto pro Kubikmeter Trinkwasser bleibe bis Ende 2026 noch ein Puffer von 42 000 Euro in der Bilanz übrig. Hierbei berücksichtigt seien auch Fremdwasserzukäufe über die Stadt Lörrach mit bereits angepassten Gebührensätzen sowie der geschätzte Verbrauch des Neubaugebiets Neumatt.

Martin Krämer (SPD) erkundigte sich nach Referenzwerten anderer Kommunen. Hierzu merkte Grun an, dass Vergleiche hinken würden – denn die Voraussetzungen seien zu unterschiedlich. So liege der Trinkwasserpreis in Schwörstadt bei 2,85 Euro, in Hausen im Wiesental bei 3,03 Euro und in Wieden – als Ausreißer – bei fünf Euro je Kubikmeter.

Michael Kramer (CDU) fasste die Stimmung im Rat zusammen: „Wir wissen, dass wir nicht drumherum kommen. Aber es wird stabil und berechenbar bleiben für drei Jahre.“

Markus Haag (Gemeinsam für Inzlingen, GfI) betonte den günstigen Preis für den Wasserbezug über die Stadt Lörrach sowie den Vorteil, keinen eigenen Wasserspeicher unterhalten zu müssen.

Regen- statt Trinkwasser

Haag riet ergänzend und allgemein dazu, Wasser zu sparen. man könne auch mal mit Regenwasser anstatt Trinkwasser seine Pflanzen gießen.

Eine reine Formalität war die Feststellung der Jahresabschlüsse des Eigenbetriebs Wasserversorgung. Anfängliche Überschüsse durch Kursdifferenzen wurden seit 2017 deutlich weniger beziehungsweise bis 2022 im Voraus berücksichtigt.

Für die Jahre 2021 und 2022 ergaben sich Fehlbeträge, die durch die Rücklagen ausgeglichen werden konnten. Das Eigenkapital betrug Ende 2022 noch 117 000 Euro.

„Hausaufgaben gemacht“

Bürgermeister Marco Muchenberger attestierte Grun, der im Sommer das Amt des Rechnungsamtleiters übernommen hat, sechs gute Monate gehabt zu haben, gefüllt mit Arbeit. „Nun haben wir unsere Hausaufgaben gemacht“, schloss Muchenberger dankbar.

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