Inzlingen Zu klein für einen Nahversorger?

Die Oberbadische
Mehr als drei Viertel der befragten Bürger glauben nicht, dass sich in Inzlingen wieder ein Lebensmittelgeschäft niederlassen wird. Foto: Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

Meinungsumfrage: Telefonische Bürgerbefragung unserer Zeitung in Inzlingen ist ausgewertet

Die Gemeinde Inzlingen ist wohl nicht groß genug für einen Lebensmittel-Nahversorger. Zumindest macht sich eine Mehrheit der Bürger bei diesem Thema wenig Hoffnungen auf eine Verbesserung, wie aus einer repräsentativen Umfrage unserer Zeitung hervorgeht.

Inzlingen. Etwas mehr als 100 Inzlinger Haushalte haben sich an einer telefonischen Meinungsumfrage unserer Zeitung beteiligt und Fragen zu den Themenfeldern Nahversorgung, Kultur und ÖPNV beantwortet.

Nahversorgung

Mehr als drei Viertel der Angerufenen – genau 76,92 Prozent – sind der Ansicht, dass die Wasserschlossgemeinde für einen eigenen Lebensmittel-Nahversorger zu klein ist. Lediglich 7,69 Prozent erwarten hier in Zukunft eine Verbesserung. 15,38 Prozent der Befragten wollten diesbezüglich keine Prognose abgeben.

Zwar ist nicht jedes Dorf von der Größe Inzlingens so gut mit Geschäften, Dienstleistern und Gastronomiebetrieben versorgt wie die Wasserschlossgemeinde. Ein großes infrastrukturelles Loch ist allerdings durch die Schließung des einzigen Lebensmittelgeschäftes (Drechsle) im Jahr 2013 entstanden. Zwar bemüht sich die Verwaltung um die Ansiedlung eines Lebensmittelladens, hatte damit aber bisher keinen Erfolg.

Bislang nur auf dem Reißbrett existiert die Idee, anstelle des maroden Feuerwehrgerätehauses beim Wasserschloss ein Wohn- und Geschäftshaus zu errichten. Werkhof und Feuerwehr sollen laut Konzept einen Neubau im „Horland“ beziehen. Grundsätzlich sei das Vorhaben genehmigungsfähig, wie eine Anfrage der Gemeinde an die Baurechtsbehörde seinerzeit ergeben hatte (wir berichteten). Hinter dem Zeithorizont des Ganzen steht allerdings ein Fragezeichen, solange sich kein Supermarkt-betreiber findet, der in Inzlingen einen Laden betreiben will.

„Stimmen“-Festival

Kulturelle Veranstaltungen gibt es reichlich in Inzlingen. Ein besonderer Höhepunkt war vor rund zehn Jahren die Einbeziehung der Inzlinger Schlosswiese in das Lörracher „Stimmen“-Festival. Mehr als die Hälfte der befragten Inzlinger Bürger – genau 56,41 Prozent – würde es begrüßen, wenn die Wasserschlossgemeinde künftig wieder Aufführungsort einer „Stimmen“-Veranstaltung würde. 30,77 Prozent lehnen dies allerdings ab. 12,82 Prozent der Befragten hatten zu diesem Thema keine festgelegte Meinung.

Öffentlicher Nahverkehr

Nahverkehrstechnisch ist die Gemeinde Inzlingen bislang mit der Buslinie 3 direkt an die Stadt Lörrach und Riehen angebunden. Auf dem Rührberg allerdings klafft bisher aber eine „ÖPNV-Lücke“. So gibt es keinerlei Nahverkehrsverbindungen zwischen Inzlingen und der Nachbargemeinde Grenzach-Wyhlen. Wer aus dem Waieland beispielsweise per Bus zu seinem Arbeitsplatz in die Industriegemeinde will, muss im Regelfall zwei Umstiege in Kauf nehmen – eine umständliche und zeitraubende Angelegenheit.

Aktuell gibt es allerdings Überlegungen, eine direkte Buslinie von Wyhlen über Rührberg und Inzlingen bis hinab zum Riehener Bahnhof einzurichten. Rund drei Viertel der Teilnehmer unserer Meinungsumfrage – genau 74,36 Prozent – sind der Ansicht, dass eine solche neue Buslinie angenommen würde. 20,51 Prozent glauben dies jedoch nicht. Nur 5,13 Prozent der Umfrageteilnehmer hatten hierzu keine Meinung.

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