^ Irrlichter Hausen: Das Phänomen von Hausen - Hausen im Wiesental - Verlagshaus Jaumann

Irrlichter Hausen Das Phänomen von Hausen

Jennifer Ningel
Die Irrlichter stellen mit ihrem Häs das namensgebende Naturphänomen dar. Foto: zVg

Die Irrlichter Hausen feiern dieses Jahr ihr 55-jähriges Bestehen. Beim Zunftabend 1969 sind sie erstmals aufgetreten. Damals wie heute spiegelt ihr Häs das Moor, seine Pflanzen und die Irrlichter wieder.

Ihren Namen haben sie von den Mooren in den Hausener Wäldern: die Irrlichter. In diesen Mooren sind Pflanzen verrottet und als die Gase dieses Prozesses an die Luft gerieten, entzündeten sie sich. Früher hatten die Menschen keine Erkenntnisse darüber, was da passiert, erklärt Cliquensprecher Sascha Ebert. „Sie haben gedacht, da bewegen sich Leute.“ Diesen Irrlichtern verdankt die Clique also ihren Namen.

Kurze Pause

Die Irrlichter selbst sind die zweitälteste Maskengruppe der Hausener Fasnacht. 1969 wurden sie am Zunftabend vorgestellt, berichtet Ebert. Die Idee für die Clique hatte der damalige Jugendleiter des FC Hausen, Klaus Roths. Ende der 1970er Jahre verschwanden die Irrlichter kurzfristig von der Fasnachtsbühne. Der Grund war wohl, dass den Männern des FC Hausen und dessen Jugendabteilung das Häs der Schellewercher besser gefiel, sagt Ebert. Wiedergegründet wurde die Clique im Jahr 1985 von einer Gruppe Frauen. Sie hatten ihren ersten Auftritt beim Zunftabend 1986.

Gleiches Häs seit Beginn

„Tatsächlich hat sich an dem Häs nicht viel geändert“, sagt der Cliquensprecher. Zu Beginn trugen die Männer noch eine Laterne – nicht zu verwechseln mit der Laterne, die die Narrenzunft durch Hausen trägt – mit sich. Als die Frauen die Gruppe 1985 wieder ins Leben riefen ersetzen sie die Laterne durch einen Grenzstein aus Holz. Die Grenzsteine gibt es heute nicht mehr, berichtet Ebert.

Das Häs an sich entspricht allerdings noch den ersten Entwürfen: eine grüne Hose, ein beige-graues Oberteil mit aufgestickten Flammen und eine Maske. „Das Häs soll das Moor widerspiegeln, auch wenn es mehr um die Flammen geht“, erklärt der Cliquensprecher.

Vor sieben Jahren hat die Clique auch noch einen Orden eingeführt, mit dem ein Irrlicht am Fasnachtssonntag auf dem Zeller Umzug zu sehen ist. Er wird am Fasnachtssamstag nach einer geheimen Wahl, an der alle Mitglieder beteiligt sind, an das Mitglied verliehen, das etwas Außergewöhnliches vollbracht hat – sei es eine sehr gute Leistung für den Verein oder ein lustiges Ereignis. „Der eine sieht es als Strafe, der andere als Ehrung.“

Keine Geburtstagsfeier

Dieses Jahr wird es keine große öffentliche Feier für den närrischen Geburtstag geben, erklärt Ebert. „Wir hatten vor fünf Jahren runden Geburtstag.“ Diesen haben die Irrlichter mit einer zweitägigen Veranstaltung gefeiert, erinnert sich der Cliquensprecher. Deswegen gibt es dieses Jahr kein großes Fest. Intern werde aber gefeiert und auch eine kleinere Feier in Form eines Hocks können sich die Narren vorstellen. Genaue Pläne gebe es aber noch nicht, sagt Ebert.

Volles Fasnachtsprogramm

Wie für alle Narren startet auch für die Irrlichter die Fasnacht offiziell am 11. November. Während der eigentlichen Kampagne geht es dann zu verschiedenen Veranstaltung. Als Mitglied der Narrenzunft Hausen nehmen sie an allen Veranstaltungen teil, die die Narrenzunft organisiert. An den anderen Tagen sucht sich die Clique ihre Ziele selbst aus. „Eigentlich ist jedes Wochenende bis zur Buurefasnacht voll“, erklärt Ebert. So waren sie dieses Jahr schon beim Nachtumzug in Wehr und haben natürlich beim Zunftabend in Hausen performt. Die Teilnahme bei der Guggeexplosion in Lörrach steht noch an und sie werden beim Bunten Abend der Hinterhager Narrenzunft dabeisein.

Gemeinschaft pflegen

Auch außerhalb der Fasnacht sind die Irrlichter aktiv. Einmal im Monat gibt es einen Stammtisch, wo Neuigkeiten bekannt gegeben sowie Wünsche und Anträge diskutiert werden können. Einmal im Jahr trifft sich die Clique für ein Hüttenwochenende in Todtmoos und ebenfalls jährlich wandern sie von Gresgen zur Buckhütte – vergangenes Jahr zum ersten Mal in Begleitung der Dorfhexen, die auch dieses Jahr dabeisein sollen. Alle zwei Jahre unternehmen die Irrlichter auch einen Wochenendtrip. 2023 ging es nach Hamburg.

Genug Nachwuchs

Insgesamt haben die Irrlichter 23 aktive Mitglieder, 16 Frauen und sieben Männer, die zwischen 18 und 43 Jahre alt sind. Ein Nachwuchsproblem hätten sie nicht, berichtet Ebert. „Die Narrenzunft mit den Cliquen macht eine sehr gute Arbeit.“ So gibt es den Narresome, in dem eine „Menge kleine Kinder“ vertreten seien. Mit 16 Jahren können sie sich für eine der drei Cliquen entscheiden – Schellewercher, Irrlichter oder Dorfhexen.

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